Remscheid Auch auf Umwegen zum Traumjob

Remscheid · Projekt "Mein Beruf, meine Zukunft" beim Türkischen Kulturverein. Schwerpunkt Gesundheitswesen.

 Tevfik Baylan vom Kulturverein mit Osman Denizli (18) und Gülseren Uzun, (Bildmitte, 18). Sie machen beide ihr Abitur an der Albert-Einstein-Schule. Sie möchte gerne studieren, er interessiert sich für Mediengestaltung.

Tevfik Baylan vom Kulturverein mit Osman Denizli (18) und Gülseren Uzun, (Bildmitte, 18). Sie machen beide ihr Abitur an der Albert-Einstein-Schule. Sie möchte gerne studieren, er interessiert sich für Mediengestaltung.

Foto: Jürgen Moll

Die Schule lief nicht so gut und am Ende gab es ein schlechtes Zeugnis? Die erste Ausbildung erwies sich als die falsche? Man findet einfach nicht das Richtige? Es gibt für junge Menschen viele Probleme beim Einstieg ins Berufsleben. Die Informationskampagne "Mein Beruf, meine Zukunft. Mit Ausbildung zum Erfolg" möchte als Gemeinschaftsprojekt der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk, dem Elternnetzwerk NRW und dem Projekt "Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte des Landes NRW" Wege aufzeigen, wie Jugendliche diese Hürden meistern können. Um die regionalen Arbeitsstrukturen einzubeziehen, war das Projekt zu Gast im Türkischen Kulturverein an der Industriestraße, der bei der Planung mit beteiligt war.

Mehr als 110 Jugendliche und ihre Eltern hörten aufmerksam zu, als junge Menschen, die erfolgreich aus einer schweren Situation heraus eine Ausbildung begonnen haben, von ihren Erfahrungen erzählten. "Es ist immer ein wirklich sehr inspirierender Moment ", sagte Tina Julia Thiermann vom Elternnetzwerk. Zwar waren auch Infomaterialien und Stände von der Industrie- und Handelskammer oder dem Sana Klinikum als potenzieller Ausbildungsort vertreten, doch seien es gerade diese authentischen Geschichten, die große Wirkung bei den Jugendlichen erzeugen. "Es muss einfach klar werden, dass es nicht immer ein linearer Weg hin zum Beruf ist, sondern es auch schon einmal Umwege geben kann", sagte Thiermann. Die Zusammenarbeit mit dem Türkischen Kulturverein habe hervorragend funktioniert.

Die Idee ist, dass die Vereine, bei denen das Projekt zu Gast ist, am besten von den beruflichen Möglichkeiten vor Ort wissen. So habe der Türkische Kulturverein den Wunsch geäußert, Thematisch die Ausbildungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen vorzustellen. "Viele Einwanderer aus der Türkei, die in der ersten Generation nach Deutschland gekommen sind, sprechen nicht so gut Deutsch", erklärte Tevfik Baylan vom Vorstand des Türkischen Kulturvereins. Deswegen wollte man die Möglichkeiten im Gesundheitswesen aufzeigen. Zudem sei das Sana Klinikum einer der größten Arbeitgeber in der Region. Aktionen wie diese Info-Veranstaltung sind keine Seltenheit beim Türkischen Kulturverein. Er versteht sich als Treffpunkt und bietet Förderangebote an. So geben zwei Lehrerinnen Nachhilfestunden in Deutsch, Englisch und Mathematik.

(hathi)
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