Remscheid Asiatisches Flair beim Konzert in der Citykirche

Remscheid · Ein Stück Korea gab es in der Citykirche zu hören und auch zu sehen: Beim Konzert "Asien trifft Europa" waren Sopranistin Hae Min Geßner und die Südkoreanische Musikerin Young Jae Cho in ihren traditionellen Gewändern ein echter Hingucker. Aber vor allem musikalisch überzeugten sie mit ihrem Können in dem akustisch nicht ganz einfachen Kirchengebäude. Ursula Wilhelm und Johannes Geßner begleiteten die beiden Frauen abwechselnd am Klavier.

Der Abend bildete die letzte Station der Konzertreihe, die unter andrem auch in Lennep zu hören war. Im Mittelpunkt stehen der Gaststar Young Jae Cho und das traditionelle, koreanische Instrument, die Gayageum. Johannes Geßner erzählte nicht nur Wissenswertes über Korea und seine Geschichte, sondern arrangierte die meisten Stücke für das Ensemble. Gastmusikerin Cho spielte konzentriert, mit viel Feingefühl und anmutig die Gayageum. Ihre dunklere Stimmfarbe kontrastierte schön zur helleren von Hae Min Geßner.

Geßner begeisterte trotz Stimmbandentzündung. Zum traurigen Lied "Vogel, blauer Vogel" sang sie mit kräftiger Stimme. Selbst hohe Stimmlagen waren schön anzuhören. Das Lied erzählt von dem durch Japan besetzen Korea und davon, dass die blauuniformierten japanischen Soldaten das Land wieder verlassen sollen. Eine kurze Stille zeugte davon, dass die rund 40 Gäste von diesem Auftritt und der Kraft des Liedes berührt waren.

Der "exotische Besuch aus Wuppertal", das Ehepaar Rainer und Chongsoon Köhler, brachte mit seinem Trommelspiel eine weitere Facette asiatischer Folklore ins Spiel. Der Beat der Janggu- und Buktrommel zum Lied über die Dankbarkeit der Ernte, war selbst in den hinteren Reihen noch deutlich im Körper zu spüren. Das Spiel der Hobbytrommler war schnell, voller Freud und Elan.

Insgesamt lebte das kurzweilige Konzertprogramm durch melancholische, aber auch fröhliche Stücke. Im neuen Gewand präsentierten die Musiker zum Beispiel Franz Schuberts "Die Forelle" oder den Gospel "Amazing Grace", der zu einer eher fröhlichen Popnummer wurde. Bei der Zugabe des Plattdeutsches Volksliedes "Herrn Pastor sein Kauh" mit asiatischer Note bewies die Gruppe komödiantisches Talent. Das Publikum stimmte fröhlich mit ein und bedankte sich am Ende mit viel Applaus.

(lupi)
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