Remscheid An Heiligabend soll keiner alleine sein

Remscheid · Seit vielen Jahren schon lädt die Stadtkirche am Markt zur ökumenischen Weihnachtsfeier in den Vaßbendersaal ein. Der Zuspruch wächst, die Zielgruppe ändert sich.

 Das Team der Stadtkirchengemeinde für Weihnachtsbasar und Weihnachtsfeier (v.l.): Pfarrer Martin Rogalla, Jens Uwe Johannsen, Ursel Peiseler, Pfarrer im Ruhestand Hans-Günther Korb und Kantorin Ursula Wilhelm.

Das Team der Stadtkirchengemeinde für Weihnachtsbasar und Weihnachtsfeier (v.l.): Pfarrer Martin Rogalla, Jens Uwe Johannsen, Ursel Peiseler, Pfarrer im Ruhestand Hans-Günther Korb und Kantorin Ursula Wilhelm.

Foto: Henning Röser

"Gemeinsam statt allein sein" steht in schwarzen Lettern auf den roten Stofftaschen, die die evangelische Citykirchengemeinde hat bedrucken lassen. Zum Einsatz kommen die Beutel erstmals am Heiligen Abend. Denn dann lädt die Stadtkirchengemeinde zu ihrer Weihnachtsfeier für alle jene Remscheider ein, die nicht alleine feiern wollen.

Und das sind viele. "120 bis 130 Gäste" erwartet Pfarrer Martin Rogalla im Vaßbendersaal, der für diesen besonderen Abend festlich geschmückt wird. Ein Weihnachtsbaum darf auch nicht fehlen. Was vor rund 20 Jahren als Feier für Obdachlose und Alleinstehende konzipiert worden war, ist über die Jahre immer größer geworden und zieht nun eine "bunte Mischung" von Menschen an. "Beim letzten Mal hatten wir von 4 bis 90 Jahren alles dabei", erinnert sich Rogalla, der nach dem Gottesdienst hinzu kommt und gegen 19.15 Uhr das Weihnachtsevangelium vorliest. Auch viele Menschen im mittleren Alter seien mittlerweile dabei. Sie kommen aus der ganzen Stadt an den Markt. Die anderen Gemeinden beider Konfessionen weisen auf die Feier hin und unterstützen sie auch. Das Bedürfnis für diese Zusammenkunft, bei der auch zusammen gesungen wird, sei größer geworden.

Für Organisatorin Ursel Peiseler und ihr 20-köpfiges Team von Ehrenamtlern beginnt die Arbeit für die Feier bereits am 23. Dezember. Die Tische werden gedeckt, der Raum vorbereitet. Am Heiligenabend werden dann ab 11 Uhr Brötchen geschmiert und das Buffet vorbereitet. Denn neben einer warmen Suppe und einem Hauptgang gibt es auch ein Salatbuffet und Obst. Hier setzt man auf Spenden. Schon um 17 Uhr kommen die ersten Gäste und werden mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Spenden von Bäckereien und machen es möglich. "Wir kriegen alle satt", sagt Rogalla.

Und irgendwann kommen dann auch die roten Beutel zum Einsatz. Denn für die dann anstehenden Feststage bekommen die Besucher der Feier noch eine Tasche mit Lebensmitteln mit auf den Weg. "Wir arbeiten mit der Remscheider Tafel zusammen", sagt Rogalla. Erfahrungsgemäß löst sich die Runde so ab 21.30 Uhr auf.

"Dann werden die ersten unruhig", weiß Rogalla. Ursel Peiseler und ihr Team räumen im Anschluss noch auf und gehen dann auch nach Hause. Gespült und sauber gemacht wird am 1. Weihnachtstag.

Die Gemeinde freut sich über Salatspenden und Obst. Sie können am Heiligen Abend zwischen 11 Uhr und 17.30 Uhr am Vaßbendersaal abgegeben werden.

(hr)
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