Remscheid Alles spricht für Berufskolleg am Bahnhof

Remscheid · Die Stadt schlägt der Politik vor, den Neubau des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung (bisheriger Standort an der Stuttgarter Straße) auf dem Baufeld 6 am Hauptbahnhof zu errichten. Das Grundstück gehört der Stadt.

 Direkt an den Gleisen in der Nachbarschschaft des neuen Kinos könnte das Kolleg entstehen.

Direkt an den Gleisen in der Nachbarschschaft des neuen Kinos könnte das Kolleg entstehen.

Foto: JUmo (Archiv)

Grundlage dafür ist ein Gutachten, über das die BM schon berichtete. Demnach ist ein Neubau am Standort Bahnhof nicht nur 5,1 Millionen Euro billiger als auf der Alleestraße und 0,88 Millionen günstiger als auf der Neuenkamper Straße, sondern schneidet auch in fast allen Kategorien (Funktionsfläche, Arbeitsatmosphäre, Gesundheitsförderung, Verkehrsanbindung, Parken) besser ab als die Allee, die Oberbürgermeister Mast-Weisz (SPD) gerne als Sieger gesehen hätte, weil er sich ein Belebung der Alleestraße erhofft hatte.

Eine persönliche Niederlage sei dieses Ergebnis aber nicht. "Ich fand die Idee mit der Allee bestechend", sagte der OB gestern vor Journalisten. Nun müsse die Stadt eben andere Wege suchen, um den Leerstand im SinnLeffers-Gebäude zu beheben. Wie Stadtplaner Robin Denstorff sagte, wäre die Ansiedlung eins Nahversorgers im Untergeschoss dabei eine ideale Lösung.

Wie gestern bekannt wurde, gab es vor Wochen auch den Vorschlag eines Investors, SinnLeffers und weitere Objekte daneben zu kaufen, um dort Supermarkt, Berufsschule (in der ersten Etage) und andere Nutzungen anzusiedeln. Die Stadt sollte als Teileigentümer einsteigen. Eine Lösung, die die Bezirksregierung in Düsseldorf klar ablehnte.

Nun will die Stadt selber bauen. 20,14 Millionen Euro sollen insgesamt investiert werden. Das Projekt würde europaweit ausgeschrieben, sagt der Leiter des Gebäudemanagements, Thomas Judt. Die Stadt will das Projekt an einen Totalunternehmer vergeben, der eine Kostengarantie zu einem Festpreis abgibt. Dazu ist ein mehrstufiges Verfahren nötig, das rund sechs Monate dauern wird.

Im Januar 2020 sollen Schüler und Lehrer dann in die Räume am Bahnhof einziehen, beschrieb Schuldezernent Thomas Neuhaus den Zeitplan. Er freue sich, dass nun ein Beschluss über den Neubau anstehe. Ende November stimmt der Rat ab, eine Mehrheit gilt als sicher, nachdem gestern die SPD ankündigte, ihr Engagement für den Standort Allee nicht weiterzuverfolgen und sich dem Ergebnis des Gutachtens zu beugen.

Das wird auch die Schulleitung des Berufskollegs freuen. Denn auch hier hat es einem Umschwung gegeben, wie Jörg Biermann vom Schulverwaltungsamt berichtete. Nach ausgiebiger Prüfung hat sich die Schule für eine Zukunft am Hauptbahnhof ausgesprochen.

(RP)
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