Remscheid 5000 Türken zu Demo im Stadtpark erwartet

Remscheid · Für die Demonstration der in Remscheid lebenden Türken am Sonntag hat sich noch einmal die Route geändert. Der Demonstrationszug endet nicht vor dem Rathaus, wie ursprünglich geplant. Die Kundgebung findet ihren Abschluss im Stadtpark an der Konzertmuschel.

Im Integrationsrat haben am Donnerstag verschiedene islamische und alevitischen Gemeinden in Remscheid eine gemeinsam unterschriebene Erklärung vorgelegt, die sich wie ein Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung liest. Darin heißt es unter anderem: "Wir, die Unterzeichner, lehnen jeden Versuch, eine demokratisch gewählte Regierung mit Waffengewalt abzulösen, mit aller Entschiedenheit ab. Wir stehen vorbehaltlos zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik und stehen gemeinsam für ein demokratisches und einvernehmliches Miteinander in Remscheid."

Gegendemo zurückgezogen

Die Erklärung ist ein Ergebnis von Gesprächen zwischen Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und den unterschiedlichen türkischen Gemeinden in der Stadt. Zunächst hatte "Remscheid tolerant" eine Gegendemonstration für den Sonntag bei der Polizei angemeldet, diese aber wieder zurückgezogen. Nach Angaben von Martin Sternkopf, Sprecher des Bündnisses, sei man im Vorstand zu der Erkenntnis gekommen, das eine Parallelveranstaltung im Stadtpark zu Missverständnissen hätte führen können. "Für uns geht es um Frieden und Toleranz in Remscheid", sagt Sternkopf. Das sei auch ein Kontext der Demonstration der Türken. Sternkopf, der früher das Ausländeramt leitete, bescheinigt den Türken in Remscheid, dass man gut mit ihnen reden und kooperieren könne. "Es gibt in unserer Stadt weitgehend ein friedliches Miteinander", sagt Sternkopf.

Der Demonstrationszug startet um 12 Uhr am Hauptbahnhof. Er führt weiter über die Freiheitstraße, Königstraße und Palmstraße bis zum Schützenplatz. Die Polizei rechnet nur mit kleinen Verkehrsbehinderungen. Das hänge aber maßgeblich von der Anzahl der Teilnehmer ab. Sie könne flexibel reagieren und Umleitungen einrichten, sagt ein Sprecher.

Unterdessen fragte Bezirksbürgermeister Otto Mähler beim Ordnungsamt schriftlich an, ob für eine überregionale, parallel stattfinde Sportveranstaltung (Kurzbahn - Cup ) im Stadtbad genügend Parkraum berücksichtigt wurde. Und ob die Parkplätze separat ausgewiesen oder abgetrennt seien? Ansonsten befürchte er, dass Probleme auftreten könnten, weil auswärtige Besucher nichts von einer Großdemo wissen. Es sei bei dieser Veranstaltung mit regem Zuschauerzuspruch zu rechnen.

(cip/pd)
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