Remscheid 3D-Druck löst Fräsen und Hobeln ab

Remscheid · Das Berufsbildungszentrum (BZI) stellt die neue Technik vor.

Wenn Wilhelm Conrad Röntgen das hätte erleben können: "3D-Druck" hätte ihn vermutlich begeistert. Dieses Fertigungsverfahren zeigt derzeit das Berufsbildungszentrum der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI) während seiner Tage der offenen Tür (bis 15. November). Seit Röntgens Entdeckung der X-Strahlung hat die Entwicklung der Röntgentechnologie Riesenschritte nach vorne gemacht. Ein Beispiel dafür sind die aktuellen Röntgen- und CT-Maschinentypen, die das Remscheider Ingenieurbüro Klostermann liefert. Röntgen wäre über die Fertigung seiner eigenen Büste aus Plexiglas, die ein 3D-Drucker "über Nacht" fertigte, aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Grundlage dafür war das virtuelle dreidimensionale (3D)-Modell, das Klostermann erzeugt hatte.

Die sich mittlerweile eingebürgerte Bezeichnung "3D-Drucker" täuscht. Es ist eine CNC-Maschine und sie "druckt" nicht mit Farbe auf Papier. Am Anfang ist Nichts, am Ende das gefertigte Produkt - ein Modell, Prototyp oder ein Werkzeug. Herkömmliche Bearbeitungsmaschinen fräsen, hobeln oder schneiden aus einem Rohling etwas weg- der 3D-Drucker baut das gewünschte Objekt in einem Arbeitsgang dreidimensional Schicht um Schicht auf. Damit können auch hohle Gegenstände mit einem komplizierten Innenaufbau erzeugt werden. Grundlage dafür bilden standardisierte Computer-Dateien, die die entsprechenden 3D-Koordinaten enthalten. "Gedruckt" wird mit Kunstharzen und Kunststoffen, sogar Metalle und Keramiken sind möglich. Begeistert äußerte sich auch Gerhard Peter, Ausbilder in CNC-Technik im BZI: "Anstatt im Unterricht mittels abstrakter Zeichnung Geometrien zu erklären, 3D-drucken wir die Geometrie-Modelle." Anschaulicher geht es nicht.

(begei)
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