Remscheid 15 Millionen Euro für Schloss Burg

Remscheid · Mit der Zusage von Bundeszuschüssen in Höhe von 15 Millionen Euro rückt eine Sanierung der Anlage näher. Nun sind Land und Eigentümerstädte am Zug.

Remscheid: 15 Millionen Euro für Schloss Burg
Foto: Jürgen Bauer

Es war ein guter Tag für das Wahrzeichen des Bergischen Landes. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat gestern grünes Licht gegeben für eine Sanierung von Schloss Burg. In den kommenden zwei Jahren sollen Bundesmittel in Höhe von 15 Millionen Euro fließen, so dass die umfassende Instandsetzung des historischen Gemäuers jetzt ein gutes Stück näher gerückt ist. Insgesamt werden 30 Millionen Euro benötigt, wobei die andere Hälfte der Kosten vom Land NRW sowie den drei Eigentümerstädten Solingen, Remscheid und Wuppertal getragen werden muss. Diese befinden sich darüber zurzeit in Verhandlungen. So hatte das Land bereits fast fünf Millionen Euro an Zuschüssen aus EU- und Regionalfördertöpfen zugesagt, was aber nicht reicht. Denn ehe die Finanzmittel nach Burg fließen können, müssen die drei Städte noch ein Antragsverfahren durchlaufen, in dem dann auch die Bereitstellung von Eigenanteilen nachgewiesen werden muss - also von Geldern, die aus den Kassen der klammen Kommunen stammen.

Dies bedeute noch einmal eine große Kraftanstrengung, hieß es gestern in einer gemeinsamen Erklärung der drei Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (Remscheid), Tim Kurzbach (Solingen), und Andreas Mucke (Wuppertal).

Remscheids OB Burkhard Mast-Weisz sprach gegenüber der Morgenpost von einer "Chance für Schloss Burg" - "Wir sind einen Riesenschritt weiter, das ist ein tolles Signal". Die Zusammenarbeit der drei bergischen Städte habe nicht immer funktioniert, doch diesmal habe sie besonders gut gegriffen. "Nun werden wir uns nochmal vertrauensvoll ans Land wenden, um finanzielle Unterstützung für dieses Projekt von nationaler Bedeutung zu bekommen", sagte Mast-Weisz weiter.

Sollte es schließlich gelingen, die Gesamtsumme von 30 Millionen Euro bereitzustellen, käme es zunächst einmal darauf an, den Verfall des geschichtsträchtigen Gemäuers zu stoppen. Denn die Anlage bedarf nicht allein einer Modernisierung im Sinne des Tourismus. Vielmehr muss Schloss Burg in seiner Gänze saniert werden. Auf dem Programm der nächsten Jahre stehen unter anderem eine Reparatur der Böschungsmauern, die Absicherung von Flächen, der Bau eines neuen Wasserableitungssystems sowie die grundlegende Erneuerung der Haustechnik.

Darüber hinaus könnte Schloss Burg aber auch wieder zu einem touristischen Anziehungspunkt gemacht werden, der Besucher aus dem ganzen Bundesgebiet sowie aus dem Ausland anlocken würde. So ist etwa in den vorliegenden Planungen vorgesehen, den Bergfried der Anlage zu modernisieren, indem der sechsgeschossige Turm einen Aufzug erhält. Der Palas könnte behindertengerecht ausgebaut werden. Und das Grabentorhaus soll zu einem Ort für wechselnde Ausstellungen werden.

"Schloss Burg mit seiner Umgebung kann so zu einem Magneten für viele Millionen Menschen werden", sagte der bergische Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt (CDU) nach der gestrigen Bewilligung der Bundesmittel. Der Christdemokrat hatte sich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Schlossbauverein, den Oberbürgermeistern der drei Eigentümerstädte sowie den Landtagsabgeordneten der Region für den Erhalt der Anlage stark gemacht - und bewertete die Entscheidung der Bundespolitiker als einen Meilenstein. Schloss Burg habe so die Chance, "bald in neuem Glanz zu erstrahlen", betonte Hardt.

Das sieht Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW), ähnlich. "Die Entscheidung, die im Haushaltsausschuss des Bundestages getroffen wurde, freut mich riesig", sagte Middeldorf.

(RP)
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