Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Worauf Bürger sich verlassen müssen

Ratingen · Die geplante Erweiterung der DKV-Zentrale in Ost geht über die Grenzen des B-Planes hinaus. Die Anwohner pochen zu Recht dessen Einhaltung.

Die Stadt Ratingen bemüht sich sehr um neue Gewerbeansiedlungen, auch wenn der Platz eng geworden ist. Besonders in einer Stadt, in der sich kaum noch freie Flächen für den dringend benötigten Wohnungsbau (gerade im unteren Preissegment) finden lassen, gibt es Pläne, ehemalige Gewerbeflächen, für die sich offenbar niemand interessiert, in Siedlungsraum umzuwandeln, wie beispielsweise das Goldkuhle-Gelände in Hösel.

Das Balcke-Dürr-Gelände bot und bietet Flächen besonders für High-Tech-Firmen an. Es gibt dort Anschluss an eine schnelle Datenleitung - und auch das Drumherum stimmt. Dazu zählt auch das ebenfalls dort angesiedelte Wohngebiet. Als der Bebaungsplan 2009 verabschiedet wurde, war damit klar festgelegt worden, wie und wo gebaut wird. Das betraf gleichermaßen Wohn- und Gewerbegebiet. Es war allen Wohnungsbesitzern klar, dass die Aussicht auf Brache und Uralt-Hallen von Balcke-Dürr bald durch Bürogebäude verstellt sein würde. Mittlerweile sind die meisten Flächen bebaut, mit möglichst viel Grün: Auch der Blick auf schicke Bürogebäude hat durchaus was, es passt zum Baustil an der Hugo-Schlimm-Straße. Park-ähnliche Wege führen ins Wohngebiet.

Schon einmal mussten aber die Neubürger dort Ausnahmen vom B-Plan hinnehmen. Eine weitere wollen sie nicht mehr dulden. Zu Recht. Ein B-Plan muss für Bürger, die Geld in Wohnungen investieren, ein verlässlicher "Vertrag mit der Stadt" sein. Dass die Kommune dem Unternehmen entgegenkommen will, ehrt sie sehr. Denn auch das macht ein investitionsfreundliches Klima aus. Doch der B-Plan hat feste Grenzen gesetzt, und auch die berechtigten Interessen der betroffenen Anwohner müssen beim Erweiterungsbau für DKV berücksichtigt werden. Die Bürger pochen auf Einhaltung des B-Planes, auf Rechtssicherheit -mehr nicht.

(RP)
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