Heiligenhaus Wohltäterin feiert ihren 90. Geburtstag

Heiligenhaus · Alice Thormählen, die einstige "Grand Dame" der heimischen Wirtschaft, unterstützt kleine und große Projekte.

 Die Stadt Heiligenhaus bedankte sich bei Alice Thormählen und ihrem verstorbenen Mann für ihr großes Engagement mit einem Straßennamen.

Die Stadt Heiligenhaus bedankte sich bei Alice Thormählen und ihrem verstorbenen Mann für ihr großes Engagement mit einem Straßennamen.

Foto: Achim Blazy

Heute vollendet Alice Thormählen, die einstige "Grande Dame" der heimischen Wirtschaft und größte Wohltäterin der Stadt, ihr 90. Lebensjahr. "Es ist alles bereit, wer kommt, der ist willkommen", sagt sie schmunzelnd und wirft einen Blick auf die festlich geschmückten Räume. Unzählige Freunde, Bekannte und Verwandte werden Glückwünsche überbringen und sie in Freundschaft und Dankbarkeit ehren.

Elegant gekleidet, sitzt die immer noch imposante Erscheinung vor einem ihrer impressionistischen Lieblingsbilder, lässt mit lebhafter Gestik und Mimik ihr langes erfolgreiches Leben in Vergangenheit und Gegenwart Revue passieren. "Ich glaube fest an das Glück und den Erfolg innerhalb der Arbeit. Je intensiver ich arbeitete, desto mehr erlebte ich davon. Glück und Zufriedenheit waren daher meine Lebenselexiere und sind es bis heute", erzählt Alice Thormählen. "Jahrzehnte wurden die erstrebten Ziele in glücklicher Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit meinem Mann Realität und heute ist es die Möglichkeit des Sponserns für unzählige große und kleine Projekte innerhalb meiner geliebten Heimatstadt, die mir Glück und Zufriedenheit bringen."

Und dieses Sponsoring umfasst bereits mehrere Millionen Euro. Was wäre das Behindertenwohnheim Abtsküche ohne die finanzielle Unterstützung von Alice Thormählen? Für mehrere Hunderttausende ließ sie die Aula des Kant-Gymnasiums restaurieren, ermöglichte durch den Umbau des alten Kiekert-Verwaltungsgebäudes in das moderne "Thormählenhaus" der Stadtbücherei ein neues elegantes und modern funktionierendes Domizil. Bis heute gibt es immer wieder Finanzspritzen für Sport und Kulturvereine, für soziale Engpässe in der Arbeit der Stadtverwaltung. Immer wieder sponsert Alice Thormählen wo Hilfe nottut auf vielfältige Weise. Herausragend auch die Gründung der "Alice und Jochen Thormählen-Stiftung für Bildung, Kultur und Sport". Es ist die erste Stiftung einer Unternehmerpersönlichkeit innerhalb der Historie der Stadt. Hierdurch wird in erster Linie die Kinder- und Jugendarbeit in den zuständigen Gremien unterstützt. Sieben Studierende am Velbert/Heiligenhauser Campus erhalten monatlich einen Zuschuss.

"Das alles ist nur möglich durch den Erfolg harter Arbeit, gemeinsam mit meinem Mann, der als gelernter Hotelier es nicht scheute, mit 28 Jahren noch die Grundausbildung bis zum Meister in unserer vom Vater geerbten Firma absolvierte und dem Patenteverkauf nach Amerika", betont die Unternehmerin und zitiert Goethe: "Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen." Eine Weisheit, die Alice Thormählen, geborene Woelm, im Elternhaus sehr früh vermittelt wurde. Sie nutzte die Chancen im väterlichen Erbe von zwei Firmen, von "Hespe & Woelm" und "Teleflex". Alice Thormählens Firma Teleflex wurde 1992 verkauft. "Hespe & Woelm (HELM) fusionierte erst vor wenigen Jahren mit dem Unternehmen Karl Woelm Söhne (KWA). Das heißt, es wurde an die Söhne der Vettern verschenkt.

"Wünsche für die Zukunft?" Die Antwort: "Bei zufriedener Gesundheit möchte ich in den nächsten zehn Jahren den Wandel meiner Heimatstadt erleben und mit der einen oder andere Finanzspritze das Glück des Gebens erfahren."

(ror)
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