Ratingen Willkommen bei Freunden

Ratingen · Zum traditionellen Fastenbrechen kamen viele Gäste in die Moschee.

Fastenbrechen mit (v.l.) Vorbeter Halil Kapusuz, Frank Schulte, Mirac Akpinar und Bürgermeister Wolfgang Diedrich.

Fastenbrechen mit (v.l.) Vorbeter Halil Kapusuz, Frank Schulte, Mirac Akpinar und Bürgermeister Wolfgang Diedrich.

Foto: Dietrich Janicki

Termine am späten Abend sind normalerweise nicht wirklich begehrt - anders ist es, wenn die türkisch-islamische Gemeinde am Westbahnhof zum Fastenbrechen während der Ramadans einlädt. Das ist Pflichttermin, auch wenn er erst kurz vor Sonnenuntergang beginnt. "Wir laden die Menschen in der Stadt seit vielen Jahren zu dieser Tradition ein", erklärt Mirac Akpinar, der Vorsitzende der Ditib-Gemeinde. Zwar endet der Fastenmonat offiziell erst am kommenden Freitag, doch für die vielen Besucher aus Politik, Vereinen, Kirchen und Institutionen wurde der Tag einfach etwas nach vorne verlegt.

350 Familien gehören zu der Gemeinde, viele von ihnen hatten für ein wahres spätabendliches Festmahl gesorgt und den eher tristen Platz vor der Moschee wunderbar hergerichtet, so dass die zahlreichen Gäste den lauen Sommerabend genießen konnten. "Das Fasten lehrt uns Aufrichtigkeit und Frömmigkeit sowie Mitgefühl mit Armen und Kranken", erklärte Akpinar den Besuchern die Bedeutung der Tradition. Wolfgang Diedrich, stellvertretender Bürgermeister, hob die Bedeutung der Moschee für die Stadt hervor: "Das Einladen und das gegenseitige Vertrauen ist eines der wichtigsten Mittel für die interkulturelle und interreligiöse Verständigung."

Und getreu diesen Worten war die Gästeliste der Lokalprominenz lang: Die SPD war zum Beispiel mit MdB Kerstin Griese sowie der Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt vertreten. Und auch CDU-Chefin Melanie Meyer schaute vorbei, ebenso wie die beiden evangelischen Pfarrer Mathias Leithe und Frank Schulte oder Veli Cetintas vom Vorstand der alevitischen Gemeinde. Mirac Akpinar freute sich über die große Resonanz: "Die Menschen wissen, dass sie hier willkommen bei Freunden sind."

Auch unabhängig vom Fastenbrechen habe das Interesse der Ratinger an der Moschee sehr stark zugenommen: "Wir haben noch nie so viele Führungen gehabt wie in jüngster Zeit. Die Anfragen werden jeden Tag mehr", so der Ditib-Vorsitzende.

(wol)
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