Ratingen Wie man Flüchtlingshelfer werden kann

Ratingen · Das Caritas-Treffen zur ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit im Pfarrzentrum St. Peter und Paul fand großen Anklang.

Ratingen: Wie man Flüchtlingshelfer werden kann
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Der Fachdienst Integration und Migration des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann hatte Ratinger, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, zu einem Arbeits- und Informationstreffen eingeladen. Rund 150 Interessierte fanden sich im Pfarrzentrum St. Peter und Paul ein, um zu erfahren, wie sie sich einbringen können. Dabei waren Interessierte, die sich bei der Caritas direkt gemeldet haben, über die Freiwilligenbörse vermittelt wurden oder aus der Presse und über Facebook von dem Treffen erfahren haben.

Um alle Teilnehmer auf den aktuellen Stand zu bringen, informierte Karl-Heinz Rösnick, Flüchtlingsbeauftragter der Stadt, zunächst über aktuelle Zahlen und Fakten. In Ratingen leben derzeit etwa 670 Flüchtlinge aus 20 Nationen in sieben Sammelunterkünften und Wohnungen. In der Landesnotunterkunft befinden sich etwa 280 Menschen, zumeist aus Syrien.

Im Anschluss erläuterte Uschi Hacket, stellvertretende Abteilungsleiterin im Caritas-Fachdienst Integration, die Schritte hin zu einem freiwilligen Engagement in der Flüchtlingshilfe und stellte die wichtigsten Arbeitsgruppen vor. "Viele wollen lieber heute als morgen mit der Arbeit beginnen, aber damit aus diesem gut gemeinten Engagement auch gelingende Hilfe wird, ist Vorbereitung nötig."

Zur Vorbereitung gehören neben der Anmeldung bei der Caritas und der Beantragung eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses, das dem Schutz insbesondere der minderjährigen und traumatisierten Flüchtlingskinder dient, auch eine Präventionsschulung, die begleitend zur Arbeit absolviert werden kann. "Auch für die Freiwilligen ist eine gute Vorbereitung und der Austausch mit anderen wichtig, denn die bei dieser Arbeit hautnah erlebten Schicksale bleiben nicht in den Kleidern stecken", so die Caritas-Fachberaterin.

Aktuell sind die neu in Deutschland ankommenden Flüchtlinge stark im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit. Aber besonders dann, wenn die Menschen an die Städte zugewiesen wurden und beginnen, sich ein Leben im neuen Land aufzubauen, ist kontinuierliche Begleitung und Unterstützung notwendig. Hierzu muss vor Ort eine gut organisierte tragfähige Struktur aufgebaut werden. Es wurden Arbeitsgruppen gebildet: Gleichgesinnte beschäftigten sich mit Inhalten, Möglichkeit und Grenzen, Erfahrungen und entwickelten neue Ideen. Themen dieser Arbeitsgruppen sind insbesondere Sprachvermittlung, Kinderbetreuung, Gesundheit, Ämter- und Behördengänge, Freizeitangebote für Erwachsene und Sport, Übersetzen und Dolmetschen und berufliche Integration. Zum Abschluss stellten die zum Teil seit vielen Jahren bestehenden, ehrenamtlichen Initiativen sich und ihre Arbeit in den verschiedenen Stadtteilen vor und benannten konkrete Hilfebedarfe. Interessierte konnten sich in Listen eintragen oder mit einem Mitglied der Initiative Kontakt aufnehmen.

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Mit diesem Informations- und Arbeitstreffen der Caritas-Flüchtlingshilfe wurden Gleichgesinnte in Kontakt gebracht, bestehende Strukturen und neues freiwilliges Engagement gebündelt und sinnvoll vernetzt, neue Tätigkeitsfelder entwickelt. Die Veranstaltung stieß auf eine durchweg positive Resonanz.

(RP)
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