Ratingen Wie man die Hitze draußen hält

Ratingen · Die Energieberatung bietet im Sommer einen Check an, um herauszufinden, wo Wärme ins Haus strömen kann.

 Unterm Dach ist oft ein gewaltiger Hitzestau: Susanne Berger von der Ratinger Energieberatung sucht die Ursache mit einer Wärmebildkamera. Dieser Service mit Beratung wird bis Ende August angeboten.

Unterm Dach ist oft ein gewaltiger Hitzestau: Susanne Berger von der Ratinger Energieberatung sucht die Ursache mit einer Wärmebildkamera. Dieser Service mit Beratung wird bis Ende August angeboten.

Foto: Achim Blazy

Eine befristete Sonderaktion der Energieberatung sucht daheim nach den Ursachen für Hitzestau in der Wohnung. Auch wenn die sommerlichen Temperaturen im Garten oder Freibad traumhaft sind, können sie in den eigenen Wänden schnell zum Alptraum werden. Die Sonne heizt gerade Dachräume oft auf über 35 Grad Celsius auf und macht das Wohnen zur Qual. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale im Kreis Mettmann macht hitzegeplagten Mietern und Eigentümern daher ein besonderes Angebot: Zum Preis von 60 Euro bietet sie in diesem Sommer wieder eine Hitzeschutzberatung in Verbindung mit einer "Energieberatung bei Ihnen zu Hause" an.

Neben konkreten Tipps zum Sonnenschutz und zu möglichen Sanierungsmaßnahmen erhalten die Verbraucher im Rahmen der 90-minütigen Vor-Ort-Beratung auch bis zu drei Wärmebilder. Die sogenannten Thermografien werden bei geeigneten Bedingungen mit einer speziellen Infrarotkamera aufgenommen und zeigen, an welchen Stellen die größte Hitze eindringt.

"Dachräume sind wie kein anderer Bereich des Hauses der Hitze und Sonneneinstrahlung ausgeliefert, da das Dach die größte Außenfläche besitzt", erklärt Berger, Energieberaterin der Verbraucherzentrale im Kreis Mettmann. Dennoch können die Bewohner einiges tun, um eine Überhitzung zu vermeiden. "Eine Kombination aus richtigem Verhalten und fachgerechter Modernisierung verhindert, dass das Dachgeschoss im Sommer zur Sauna wird", so Berger.

Während der Hitzeschutzberatung informieren die erfahrenen und unabhängigen Energieberaterinnen und Energieberater der Verbraucherzentrale NRW sowohl über kurzfristig umsetzbare Maßnahmen wie richtiges Lüften oder das Anbringen von Sonnenschutzfolien als auch über bauliche Veränderungen wie den Einbau von Klimageräten oder die Dämmung des Dachs.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW wird von der Europäischen Union, dem Land Nordrhein-Westfalen sowie dem Kreis Mettmann und der Stadt Ratingen gefördert. Mehr Informationen unter www.vz-nrw.de/energieberatung/hitzeschutz. Die Aktion läuft noch bis Ende August. Um die Thermografie-Aufnahmen erstellen zu können, muss die Außentemperatur vor der Beratung allerdings zwei bis drei Tage über 20 Grad Celsius gelegen haben. Termine können daher nur kurzfristig vereinbart werden, Anmeldungen sind jedoch schon jetzt möglich. Teilnahme berechtigt sind private Haus- und Wohnungseigentümer sowie Mieter in Dachgeschosswohnungen, wenn sich das Gebäude im Kreis Mettmann befindet und vor 2002 gebaut wurde. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale, Düsseldorfer Straße 59, Telefon 1017890.

Ein paar Grundregeln seien aber auch schon an dieser Stelle genannt: Drei Tipps gegen Hitze gibt's beim kommerziellen Portal www.energiefachberater.de.

Sonnenschutz rechtzeitig schließen: Ist die Wärme erst einmal im Haus, gibt es kein Entkommen. Deshalb muss der Sonnenschutz an Sommertagen rechtzeitig geschlossen werden, an Fenstern nach Osten am besten schon am Vorabend. Am effektivsten hält ein außenliegender Sonnenschutz die Hitze ab - vorausgesetzt natürlich, er bleibt den ganzen Tag über geschlossen.

Richtig lüften: Die Tageshitze strömt durch geöffnete Fenster in die Wohnräume. Gelüftet wird deshalb nur in den kühleren Morgenstunden oder spät abends und nachts, wenn es kühler geworden ist. Tagsüber bleiben Fenster und Türen geschlossen, denn auch hinter Rollläden geöffnete Fenster lassen warme Luft herein.

Wärmeabstrahlung vermeiden: Die Wärmeabstrahlung von Elektrogeräten und Lampen sollte nicht unterschätzt werden. Deshalb immer nur dann einschalten, wenn sie tatsächlich gebraucht werden! Bei schwüler Hitze sollte man aber auf jeden Fall auch die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten: Feuchte Wäsche in den Räumen ist dann kontraproduktiv.

(JoPr)
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