Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Wie ein Radweg Städte verbinden soll

Ratingen · Der Panoramaradweg ist ein Erfolgsmodell. Nur als Paradebeispiel für interkommunale Zusammenarbeit taugt er kaum. Das zeigt sich schon zum Saisonauftakt.

Ganz kleines Karo bestimmte schon mehrfach das Thema "Panoramaradweg", wenn es um Detailfragen ging. Zwar wird die Millionen teure Trasse durch Idyllen und über liebevollst restaurierte Brücken von Radlern gern angenommen. Aber die Anliegerstädte versuchen, beispielsweise den Pflegeaufwand (Kehren und Grünschnitt) möglichst gering zu halten. Ausnahme ist hier Heiligenhaus. Hier hat man den Radweg von Beginn an als hochwillkommenes Stück Infrastruktur verstanden. Aus mehreren guten Gründen: Erstens gab es vorher kaum eine n wirklich brauchbaren Radweg in der Stadt. Und zweitens legt man anhaltend Wert darauf, Zusatznutzen in Sachen Freizeit und Kultur mit dem Weg zu verbinden. Praktische Folge: Die städtische Kehrmaschine kommt zum Einsatz - und die technischen Betriebe bekommen schnell Bescheid, wenn irgendwo Arbeit angesagt ist.

Für den Freizeitradler ergibt sich dennoch ein eher ulkiges Gesamtbild. Denn zuweilen drängt sich der Eindruck auf: Die Sauberkeit macht an der Stadtgrenze zu Velbert Halt. Das kann eine Zufallsbeobachtung sein. Aber der Gedanke erhält Nahrung durch einen weiteren Umstand - gerade zum Saisonstart. Da gibt es in Heiligenhaus, Wülfrath und Haan einen bunten Aktionstag um alles, was Radfahren sportlich und freizeit-genüsslich zu bieten hat. Und die mittenmang gelegene Stadt Velbert ist nicht dabei. So wurden die Organisatoren des Rad-Feiertags 17. April abschlägig beschieden, als sie nach Velberter Mitarbeit oder Programmangebot fragten. Heiligenhaus, Wülfrath und Haan stemmen die Sache jetzt allein. Erklären kann das niemand so recht.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Trasse ist für alle Städte ein Gewinn, der nicht ohne weiteres mit weiteren Pflichtaufgaben verknüpft werden kann. Schon gar nicht, wenn diese Aufgaben auch noch Geld kosten, das in Kommunen nicht vorhanden ist.

Aber mit gutem Willen und mit Bordmitteln sollte dieses Stück interkommunaler Zusammenarbeit schon funktionieren - und zwar lückenlos zwischen Kettwig und Haan.

(RP)
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