Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Wie ein Bürgerantrag für großen Ärger sorgt

Ratingen · Die Situation ist schwierig: Bürger in Ratingen Süd wehren sich gegen die Bebauung auf dem Sportplatz an der Talstraße. Das Thema wurde im Bezirksausschuss von der Tagesordnung genommen.

Die Gemengelage ist komplex und zurzeit kaum zu entwirren: Das Ganze spielt sich zwischen dem Sportentwicklungsplan, einem Bauvorhaben der Stadt und unzähligen Debatten ab. Vieles ist in der Moderation der Dinge falsch gelaufen. Ergebnis: Die Fronten sind verhärtet. Nun dreht sich das Ganze um einen Bürgerantrag, der den Mitgliedern des Bezirksausschusses Mitte sehr spontan auf den Tisch flatterte. Anwohner in Ratingen Süd wehren sich gegen die geplante Bebauung auf dem Sportplatz an der Talstraße und fordern gleichzeitig, dass dieses Areal ab sofort wieder für den Sport genutzt werden kann. Ein wichtiger Punkt: Die Beratung über die Bebauungspläne der Verwaltung sollte vertagt werden.

Ausschuss-Vorsitzender Erhard Schneider (CDU) setzte den Punkt von der Tagesordnung ab und verwies den Bürgerantrag zwecks weiterer Prüfung an den Hauptausschuss. Eine Entscheidung, die Rainer Vogt von der Fraktion der Bürger Union als skandalös bezeichnete. Aus mehreren Gründen: Der Bürgerantrag war bereits am 18. November im Büro des Bürgermeisters eingegangen (was belegbar ist). So hätte man den Bürgerantrag in der Ratssitzung am vergangenen Dienstag, 22. November, behandeln und an den Bezirksausschuss Mitte verweisen können, meint er. Vogt, selbst zweiter stellvertretender Bürgermeister, hat bei der Verwaltung nachgefragt: Dort bekam er die Information, dass Bürgeranträge keine aufschiebende Wirkung haben. "Wir hätten also auf jeden Fall die Vorlage zur Bebauung im Bezirksausschuss Mitte beraten können, dann wären viele Anwohner nicht umsonst gekommen", betont er. In Richtung CDU erklärt er, dass man innerhalb der Fraktion darüber streite, wie man in Sachen Talstraße verfahren soll. "Ein Absetzen des Punktes von der Tagesordnung kommt daher nicht ungelegen", urteilt Vogt. Gerold Fahr (CDU), Mitglied des Bezirksausschusses Mitte, fordert eine Bürgerversammlung mit allen Fakten zu dem Thema.

(RP)
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