Ratingen Wie ein altes Märchen neu begeistert

Ratingen · Es gibt Dinge, die gehören zur Adventszeit wie der Adventskalender oder Adventskranz - in der Dumeklemmerstadt ist das zweifelsohne das Weihnachtsmärchen der VHS-Theatergruppe WIR, das an allen Samstagen bis Weihnachten jeweils um 15 Uhr im Stadttheater zu sehen ist.

Ratingen: Wie ein altes Märchen neu begeistert
Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Für die Premiere gab es im sehr gut besuchten Theater jede Menge Applaus für die Truppe um Regisseur Jens Billerbeck. Der hatte sich in diesem Jahr "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" ausgesucht, ein Stück nach den Gebrüdern Grimm, das auch mehrfach verfilmt wurde.

Dass die Gruppe ihr Handwerk versteht, haben sie in den vergangenen Jahren oft genug bewiesen. Da verwundert es nicht, dass auch diese Inszenierung sehr liebevoll und engagiert war, ohne dabei auf viele Requisiten angewiesen sein. Gut, das gewaltige Thronsofa, das im Laufe des Stücks eine zentrale Bedeutung bekommt, sei da einmal ausgenommen. Und so bleibt genug Raum dafür, dass sich die doch sehr einzigartigen Charaktere wie zum Beispiel der König vor den Augen der Zuschauer wunderbar entwickeln können. Es ist viel Raum für Witziges, skurrile Marotten und Gesten - und da können dann sogar Erwachsene bisweilen lachen, obwohl sie bei diesen Aufführungen an sich ja in der Regel nur Begleitpersonen sind. Aber auch für die Kinder ist das Stück ideal, um nach einem Geschenkekauf-Tag ein bisschen runterzukommen. Wer neben der Handlung auf der Bühne Zeit hat, der sollte auch einmal einen Blick auf die Leinwand im Hintergrund werfen. Die ist neu und sorgt dafür, dass mit schönen Bildern auch ohne große Requisiten schnell klar wird, wo die Handlung gerade spielt. So ist zum Beispiel in der Mühlenszene zu Beginn das alte Mühlrad der Auermühle in Bewegung zu sehen. Das Weihnachtsmärchen als Veranstaltung des City-Kaufs im Stadttheater gibt es mittlerweile übrigens seit über 30 Jahren. Das VHS-Theater WIR selbst gründete sich im März 1977 und ging aus der Theatergruppe der damaligen Geschwister-Scholl-Schule in der Innenstadt hervor.

Eintrittskarten für weitere Aufführungen gibt es für 6,50 Euro unter anderem im Kulturamt an der Minoritenstraße.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort