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Ratingen Wie die VHS spart - und was sie bietet

Ratingen · Durch strukturelle Veränderungen erwirtschaftet die Volkshochschule einen Großteil ihres Budgets selbst. Das neue Programm ist da.

 Das Trio hat (Stunden-)Plan: VHS-Verwaltungschef Marcus Nüse, die neue Auszubildende Stefanie Vogel und VHS-Chef Rüdiger Henseling (v. l.).

Das Trio hat (Stunden-)Plan: VHS-Verwaltungschef Marcus Nüse, die neue Auszubildende Stefanie Vogel und VHS-Chef Rüdiger Henseling (v. l.).

Foto: A. Blazy

Im Oktober bekommt das Team der VHS Velbert/Heiligenhaus ganz besonderen Besuch: Eine Delegation aus dem finnischen Loviisa wird der Verwaltung ein paar Tage über die Schulter schauen. "Das werden Vertreter einer vergleichbaren Bildungseinrichtung sein, sie haben von unserer erfolgreichen Arbeit gehört und wollen von uns lernen", sagt VHS-Chef Rüdiger Henseling nicht ohne Stolz.

Denn gemeinsam mit einem tatkräftigen Team "ist die VHS gut für die Zukunft aufgestellt", wie auch Zweckverbandsvorsteher Michael Beck bestätigt. Sie stellten gestern das neue VHS-Programm vor, das mit bewährtem Programm, neuen Ideen und in neuem Design - an den bekannten Stellen ausliegt. Für das Herbstsemester sind 12.864 Unterrichtsstunden verteilt auf 450 Kurse geplant, 20 Prozent davon in Heiligenhaus. Der Großteil der Kurse findet im Sprachenbereich statt, hier werden elf Fremdsprachen unterrichtet.

Die VHS stehe heute in großem Wettbewerb zu privaten Bildungseinrichtungen, durch strukturelle Veränderungen könne man dort einen Großteil des Budgets durch kreative Ideen und Engagement selbst erwirtschaften, nur noch ein kleiner Teil komme von den Städten, sagt Beck, der auch Heiligenhauser Stadtkämmerer ist. Trotzdem sei die Einrichtung immer noch eine Behörde, "den Fehler, den viele Volkshochschulen machen, ist, dass sie keine eigenen Konzepte entwickeln, sich auf das klassische Angebot berufen. In veränderten Zeiten muss man da aber einhaken", führt Rüdiger Henseling aus.

Das tut man in Heiligenhaus zum Beispiel auch durch Stellenbesetzung mit Mehrwert. Das ihre Arbeit erfolgreich ist, bestätigt das Team durch zahlreiche Zertifizierungen. Eine der Erfolgsideen: Ein selbst entwickeltes Gesundheitsbildungs-Programm, das die hauptamtlichen Velberter Feuerwehrleute auch mal ins Schwitzen bringt. Das ist mit einem Theorie- und einem Praxisteil auf Ganzheitlichkeit ausgelegt - und hat nun den Verein der Schlüsselregion auf den Plan gerufen: "Viele Mitgliedsfirmen wollen das Angebot nun auch in Anspruch nehmen."

Ein weiteres Modell, das Wellen schlägt, ist das Konzept der psychomotorischen Bildung von Flüchtlingskindern und ihren Müttern. "Diese Gruppe wird in der Integrationsprozessen oft übersehen. Elemente unseres Konzeptes werden nun von anderen Arbeitsgruppen übernommen", freut sich Henseling. Mit Hilfe von Spendern können derzeit zwölf Durchgänge dieses Kurses in Heiligenhaus und Velbert durchgeführt werden. Auch das Sprachenangebot habe sich erweitert.

Weitere erfolgreiche Kooperationen sind Angebote wie beispielsweise das Bewerbungs- und Benimmtraining mit der Martin-Luther-King-Schule, Tagesseminare für frisch gebackene Heiligenhauser Eltern, Bewerbungstraining für Wiedereinsteigerinnen in den Beruf und aktive Arbeit im Seniorenbereich. Eine neue Telefonanlage mit Rückrufverpflichtung der Mitarbeiter und offenes Wlan erleichtern die Arbeit nun.

Für den Vorsitzenden der VHS-Zweckverbandsversammlung, Klaus Schmitz, ist jedenfalls klar: "Gäbe es für die VHS-Arbeit Medaillen wie im Olympischen Sinne - für Velbert/Heiligenhaus gäbe es Gold."

(sade)
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