Ratingen Wettstreit um das beste Lied-Duo

Ratingen · Ab Montag stellen sich 16 Sänger und ihre Begleitpianisten der Jury. Am 25. März gibt es ein Preisträger-Konzert.

 Dominikus Burghardt, hier als Begleiter bei einem Liederabend in Hösel, ist Vorsitzender des Vereins Lied und Lyrik Rhein-Ruhr und Organisator des Wettbewerbs. Im Hauptberuf ist er Dozent an der Folkwang-Hochschule.

Dominikus Burghardt, hier als Begleiter bei einem Liederabend in Hösel, ist Vorsitzender des Vereins Lied und Lyrik Rhein-Ruhr und Organisator des Wettbewerbs. Im Hauptberuf ist er Dozent an der Folkwang-Hochschule.

Foto: blazy

Der Verein "Lied und Lyrik Rhein-Ruhr" ist noch ganz jung und ebenso klein, hat aber schon Großes vor: Unter der Federführung seines Vorsitzenden Dominikus Burghardt, in Ratingen bekannt als Leiter des Kammerchors, wird er in der kommenden Woche aus 16 musikalischen Paarungen das beste Lied-Duo küren - beim ersten Lied-Duo-Wettbewerb Rhein Ruhr im Trimborn-Saal der städtischen Musikschule auf der Poststraße.

Die Entscheidung, das wissen die Organisatoren jetzt schon, wird schwer. Zulassen wollten sie ursprünglich nur zwölf Duos, haben dann aber auf 16 erhöht - der Qualität der Bewerber wegen, wie Burghardt betont.

Der Verein und der dazugehörige Wettbewerb wollen dem Lied als aus der Mode gekommene Gattung wieder zu mehr Geltung verhelfen. "Liederabende kommen im Konzertbetrieb zu kurz. Das Publikum ist derzeit sehr auf Konsum getrimmt, auf leichte musikalische Kost. Liederabende sind anspruchsvoller, fordern die Beschäftigung mit Musik und Text", sagt Dominikus Burghardt, der sich als Dozent an der Essener Folkwang-Hochschule schon lange für die Förderung von Lied und Lyrik einsetzt, im Sinne des hohen musikalischen Anspruchs.

Den wollen er und sein Verein nun verstärkt in die Welt tragen, indem sie auf junge aufstrebende Sänger und ihre Begleiter aufmerksam machen - denn Preisträger würden von Konzertveranstaltern bevorzugt gebucht, so die Erfahrung. Wer es dahin bringen will, muss sich in Ratingen zwei Herausforderungen stellen: dem französischsprachigen Kunstlied à la Ravel und Debussy und dem umfassenden Liederwerk des Mülheimer Komponisten August Bungert, der aus Sicht der Veranstalter völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Zur fünfköpfigen Jury zählen neben Burghardt der renommierte Liedbegleiter und Pianist Norman Shetler aus Wien und der WDR-Klassikexperte Hans Winking.

Das Teilnehmerfeld ist mit Musikern aus ganz Europa, Asien und Südamerika international besetzt. Wer ein Freund des Liedes und neugierig ist, kann übrigens an allen drei Wettbewerbstagen kostenlos zuhören (siehe Infokasten). Vergeben werden Geldpreise, die mit Konzerten verbunden sind - in Ratingen (hier wird der Veranstalter der Kulturkreis Hösel sein), in Köln, Essen und Siegburg. Außerdem wird ein Sonderpreis für die beste Interpretation von Liedern des Komponisten Engelbert Humperdinck vergeben.

Der gesamte Wettbewerb erfreut sich übrigens geballter lokaler Unterstützung: Die Stadt stellt als Mitglied des Vereins "Lied und Lyrik" den Trimborn-Saal zur Verfügung, und Bürgermeister Klaus Konrad Pesch ist Schirmherr. Zu den Sponsoren zählen auch der Kulturkreis Hösel, die Sparkasse HRV, der Landschaftsverband Rheinland, die Stadtwerke und der Kreis Mettmann. Bei so vielen honorigen Freunden muss man um die Zukunft des Liedes nicht bangen.

(RP)
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