Heiligenhaus Viel Spaß, aber auch viel Verantwortung

Heiligenhaus · 13 Mädchen und Jungen aus der Jugendfeuerwehr erlebten einen 24-Stunden-Dienst mit verschiedenen Einsatzübungen und einem echten Einblick in das Leben von Berufsfeuerwehrleuten - inklusive Schlafen und Kochen auf der Wache.

 Zahlreiche Einsätze mussten die Jugendlichen im Stadtgebiet abarbeiten. So kam es unter anderem an der alten Schule am Sportfeld zu einem "Brandeinsatz", den die Mädchen und Jungen souverän erledigten.

Zahlreiche Einsätze mussten die Jugendlichen im Stadtgebiet abarbeiten. So kam es unter anderem an der alten Schule am Sportfeld zu einem "Brandeinsatz", den die Mädchen und Jungen souverän erledigten.

Foto: Achim Blazy

Bei der Stadtranderholung in der ehemaligen Sportfeldschule zündelt am Freitagnachmittag ein Kind, kurz darauf ist das Erdgeschoss des östlichen Traktes, in dem sich noch ein weiterer Mensch aufhält, komplett verraucht. Ein Betreuer ruft die Feuerwehr, und 13 Jungfeuerwehrleute brechen sofort auf. Zum Glück war es am Freitag kein echter Einsatz, sondern ein gestelltes Szenario zu Übungszwecken, denn wie bereits zur Premiere im vergangenen Jahr erlebten die Jugendfeuerwehrleute den "Berufsfeuerwehrtag". Eine Ferienaktion, in der die Kinder und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren eine 24-Stunden-Schicht erleben wie die Profis. Statt also, wie geplant, ihr Nachtlager zu errichten, müssen die Mitglieder der Jugendfeuer also schnell los.

"Die Kids wissen nur, dass es eine Rauchentwicklung gibt. Da geht es ihnen wie uns, wenn wir zum echten Einsatz los müssen", sagt Jugendwart und Sprecher Dominic Wulf. "Erst auf dem Weg zum Einsatzort erfahren wir alles, was die Leitstelle weiß. Wenn Menschenleben in Gefahr ist, wird es auch bei uns im Wagen leiser, denn die Konzentration steigt noch einmal." Auch in diesem Szenario sind zwei Menschen noch im Rauch vermisst. Hauptamtliche Feuerwehrleute gibt es dabei in Heiligenhaus nicht mehr, dafür ist der Großteil der Feuerwehrarbeit in den guten Händen verantwortungsvoller Freiwilliger. "Natürlich ist so eine Aktion Nachwuchsförderung, vor allem aber auch ein toller Ferientag für alle, denn es wird in der Feuerwache übernachtet und es gibt eine Menge Spannendes zu erleben", erzählt Dominic Wulf weiter. Neben dem Alltag, wie der Kontrolle der Technik und der Wagen, sowie etwa der Schlauchwäsche, gab es für die Jugendlichen spannende Einsätze, die wie aus dem Alltag gegriffen waren. Schon eine Stunde nach dem Schichtantritt am Freitag dröhnte um 9 Uhr der Gong für einen Wohnungsbrand in Hetterscheidt, verbrannte Brötchen wurden hier nach dem Einstieg durchs Fenster aus dem Ofen genommen.

In der Kleingartenanlage Leibeck ging es später dann um die Erstversorgung einer Person, die sich verletzt hatte. Auf dem Spielpatz Vogelsang retteten die jungen Einsatzkräfte außerdem einen Eingeklemmten. Und wie es auch im realen Feuerwehrleben ist, ist auch nachts nicht unbedingt Ruhe angesagt - eine technische Hilfeleistung stand an.

Insgesamt 20 Mitglieder der Feuerwehr sowie Freunde sorgen dabei für möglichst realistische Szenarien, inklusive dramatischer Schauspielkunst oder auch Puppen. "Dazu kommen Nebelmaschinen, Discobeleuchtung und echte Brandgeräusche um die Einsätze so real wie möglich zu gestalten", so Wulf. Für die Kinder ein spannender Tag, den Brand am Sportfeld löschten sie fast schon routiniert. Hochkonzentriert gingen sie vor, immer begleitet von den Ausbildern, die Hilfestellung gaben. So ein Einsatz soll so routiniert wie möglich vonstatten gehen, trotzdem müssen die jungen Gruppenführer viel Verantwortung übernehmen. "Ich wünsche mir vor allem, dass die jungen Kollegen viel Spaß haben", sagt Wulf, "aber auch dass sie merken, wie viel Verantwortung hinter dem Hobby Feuerwehr steckt."

(sade)
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