Kreis Mettmann Verband: Gute Wasserqualität im Land hat ihren Preis

Kreis Mettmann · "Nirgendwo in Europa ist die Zielvorgabe der EG-Wasserrahmenrichtlinie bis heute erreicht worden", stellte Hans-Bernd Schumacher, Geschäftsführer des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands (BRW), fest. Eine der wenigen schlechten Nachrichten, die bei 48. Verbandsversammlung zu vermelden waren.

Denn: "Aus sich des BRW war 2015 ein Jahr ohne große Zwischenfälle oder Probleme und mit ordentlichen Erfolgen." Zahlreiche Maßnahmen konnten realisiert werden. Exemplarisch wurden dafür Deilbach, Eselsbach, Burbach, Itter, Laubecker Bach, Reusrather Bach und Brullöhbach genannt. Hier wurden Gewässerabschnitte den topografischen Gegebenheiten gemäß europaweiter Richtlinien, individuellen Erfordernissen und wo möglich naturnah umgestaltet. So wie beispielsweise auch der Goldberger Teich, bei dem nach "abschließendem Funktionstest der Probebetrieb auf Automatik umgestellt werden konnte". 2015, so der Geschäftsführer, war aus wasserwirtschaftlicher Sicht ein "unspektakuläres Jahr". Die Messstation in Tönisheide zeichnete durchweg leicht unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen auf. "Von Extremwetterereignissen wurde das Verbandsgebiet in diesem Jahr verschont", so mussten die 42 Hochwasserrückhaltebecken keine außergewöhnlich großen Hochwasserabflüsse regulieren.

So weit ist also alles gut. Bleibt nur die Qualitätsfrage beim Wasser. Nach Stand der zuletzt gemachten Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2013 weisen lediglich acht Prozent der in NRW untersuchten Gewässer einen sogenannten guten Zustand auf. Das wird in der Zukunft ein Thema sein, unterstreicht der Geschäftsführer. Denn die Bezirksregierung wird wohl auf Umsetzung der von Umweltminister Johannes Remmel gemachten Vorschläge pochen, vermuten die BRWler. Dafür wären Nachrüstungsmaßnahmen notwendig. Und die könnten hohe Kosten verursachen. Das nächste Verbandstreffen soll übrigens in Ratingen stattfinden.

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