Lintorf Unterwegs im Wald rund um Lintorf

Lintorf · Die Gruppe aus der Heinrich-Schmitz-Schule um Lehrerin Meike Grothe hat viel Arbeit mit Müllfunden.

In den Wäldern rund um Lintorf gibt es zu jeder Jahreszeit etwas Neues und Interessantes zu entdecken. Darum geht die Klasse 4a der Heinrich-Schmitz-Grundschule bereits seit ihrem ersten Schuljahr regelmäßig einmal im Monat mit ihrer Lehrerin Meike Grothe und einer Mutter in den Scheider Bruch, einem Waldstück ganz in der Nähe ihrer Schule. "Im Unterricht lernen sie den Lebensraum Wald zwar mit all seinen Tieren und Pflanzen kennen, allerdings nur theoretisch. Aber es ist etwas ganz anderes, den Wald auch zu erleben, ihn wortwörtlich zu begreifen, zu sehen, hören und fühlen", sagte Marlene Stuckart, seit Anfang des Schuljahres kommissarische Schulleiterin der Grundschule.

Lehrerin Meike Grothe fügte hinzu: "Wann kommen die Kinder denn heutzutage noch in den Wald? Viele von ihnen sind doch bis zum Nachmittag in der Ogata oder sitzen zu Hause vor ihren elektronischen Geräten. Darum bleibt bei unseren Ausflügen auch immer noch genügend Zeit, um noch etwas zu spielen." Bevor es in der vergangenen Woche in den Wald ging, erinnerte die Lehrerin ihre Schüler noch einmal an die Regeln über das richtige Verhalten im Wald. "Wir sollen nicht schreien oder 'rumrennen im Wald. Denn hier wohnen Tiere, die wir nicht stören dürfen", weiß die neunjährige Angel zu berichten. Stolz fügte sie hinzu, dass sie bei einem Ausflug schon einmal ein echtes Reh gesehen hatten. Über einen Trampelpfad ging es hinein in den Wald bis zu ihrem üblichen Sammelplatz an einem kleinen Bach. Gut, dass die meisten Kinder Gummistiefel trugen, denn der Boden war doch noch sehr matschig - und es war viel spaßiger, den Bach mitten durch das Wasser zu queren anstatt den eigens von ihnen dafür angelegten Steg zu nutzen. Der Waldboden und das Wasser wurden mit Hilfe von Löffeln untersucht. Sie hatten bei ihren vergangenen Ausflügen schon viele seltene Pflanzen und auch Frösche entdeckt.

Aktuell wurde allerdings bis auf ein paar Asseln und alte Eicheln aber leider nicht viel gefunden, was dem Forscherdrang jedoch keinen Abbruch tat. Dafür gab es aber Entdeckungen der etwas anderen Art. Angel, Alessa, Jannis und Iman fanden zerbrochene Porzellanscherben, alte Schallplatten, Lichterketten, Plastikhüllen, Flaschen, Dosen und einiges mehr unweit ihres Sammelplatzes, die sie schnell in den mitgebrachten Müllsack packten, der anschließend in der Schule entsorgt werden sollte. Sie und ihre Mitschüler hatten schon bei früheren Ausflügen ziemlich viel Müll in "ihrem" Wald gefunden und waren sich einig, dass dieser nicht dorthin gehöre, sondern korrekt entsorgt werden müsse.

"Die Schüler lernen dadurch, dass wir im Wald nur Gäste sind, er ist die Heimat von Pflanzen und Tieren und als Gäste müssen wir uns alle an Regeln halten. Sie lernen so, sich rücksichtsvoll und respektvoll der Natur gegenüber zu verhalten. Gleichzeitig sehen sie, wie wir Menschen dem Wald schaden, wenn wir einfach unseren Müll dort abladen. Es ist gut, wenn sie in diesem Rahmen nicht nur etwas über den Wald lernen, sondern auch lernen, Verantwortung für unsere Umwelt zu übernehmen", sagte Stuckart.

(RP)
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