Ratingen Unterrichtsausfall: Viele Eltern sind sehr besorgt

Ratingen · Vermehrte Hilferufe von Eltern, die über die Anzahl der ausgefallenen Unterrichtsstunden an den weiterführenden Schulen ihrer Kinder klagten, nahm der CDU-Landtagsabgeordnete für Ratingen und Heiligenhaus, Dr. Wilhelm Droste, zum Anlass, sich mit einem aktuellen Anschreiben an die Leiter aller weiterführenden Schulen in beiden Städten zu wenden.

"Aber auch Schülerinnen und Schüler haben sich bei Besuchen im Landtag zuletzt immer häufiger besorgt gezeigt und auf die Probleme aufmerksam gemacht, die im Hinblick auf das Erreichen ihrer jeweiligen Ziele durch Unterrichtsausfälle zu beobachten sind. Diese Sorgen nehme ich sehr ernst", so Droste, der wissen möchte, ob diese Sorgen seitens der Direktorinnen und Direktoren bestätigt werden können.

Bisher gibt es in Nordrhein-Westfalen kein einheitliches System zur Erfassung ausgefallener Stunden, obwohl bereits 2000 von 6000 Schulen die notwendige Software besitzen und es allein an einer Schnittstelle im zuständigen Ministerium fehlt.

Demnach wird der Unterrichtsausfall bisher nur stichprobenartig erfasst. "Eine zufriedenstellende und lückenlose Dokumentation wird somit nicht gewährleistet und führt gerade bei der Elternschaft zu starkem Unmut, insbesondere da das vorherrschende Gefühl besteht, dass der Unterrichtsausfall stetig zunimmt", so der Justiziar der CDU-Landtagsfraktion.

Die im März 2015 vom Schulministerium herausgegebenen Daten enttäuschten insofern, als diese stark mit den Zahlen divergierten, die die Landeselternschaft für den gleichen Zeitraum erhoben hatte.

Diese kam für die fünfte bis neunte Klasse zu einem Ausfall von 6,4 Prozent der Stunden, während das Ministerium auf ein Ergebnis von nur 1,7 Prozent kam. "Die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler haben ein Recht zu wissen, ob der Unterricht stattfindet, der ihnen laut den Vorgaben zusteht. Da eine realistische Dokumentation über den Unterrichtsausfall an den Schulen auch im Kreis Mettmann von Seiten des Schulministeriums in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, habe ich mich für einen anderen Weg entschieden, um eine Gesamtschau des Stundenausfalls und der Personalstruktur in Ratingen und Heiligenhaus zu erhalten, indem ich die Schulleiterinnen und Schulleiter um ihre Mithilfe gebeten habe", erläutert Droste sein Vorgehen.

Und er kündigt zugleich weitere Schritte an: "Sollte aus den Rückmeldungen hervorgehen, dass die Sorge der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler berechtigt ist, möchte ich mich auf Landesebene für die Schulen des Kreises engagieren, damit die Schüler zukünftig wieder die vollumfänglichen Schulstunden erhalten", betonte Droste abschließend.

Er bittet zudem um Auskunft zu einem möglichen Personalüber- oder -unterhang und zur Versorgung mit Fachlehrern.

(RP)
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