Ratingen Tipps fürs Trinkwasser aus dem Hahn

Ratingen · In Ratingen werden die Stadtwerke-Kunden aus verschiedenen Brunnen beliefert.

 Blick in das Wasserwerk der Stadtwerke Ratingen Broichhof in West.

Blick in das Wasserwerk der Stadtwerke Ratingen Broichhof in West.

Foto: Stadtwerke Ratingen

Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist gut: Das kühle Nass aus der Leitung steht den Eigenschaften und der Beschaffenheit von abgefüllten Produkten in Flaschen in nichts nach und ist somit ein idealer und mit circa 0,2 Cent pro Liter auch ein unschlagbar preiswerter Durstlöscher. Die Stadtwerke Ratingen und der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) sorgen dafür, dass bei der Wasseraufbereitung die strengen Richtwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten werden.

Die Dumeklemmer bekommen, je nach Stadtteil, ihr Wasser aus verschiedenen Wasserwerken: aus Homberg und West (Stadtwerke Ratingen) sowie vom Wasserwerk Mülheim-Dohne (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, RWW) für Lintorf, Breitscheid, Hösel und Eggerscheidt. Ein Blick in die jüngsten Analysen zeigt: Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung werden meist weit unterschritten. Manche Schadstoffe sind gar nicht nachweisbar.

Unterschiede gibt es aber in der Wasserqualität. So ist der Härtegrad, also der Kalkgehalt, in dem von den Stadtwerken Ratingen auf dem Stadtgebiet geförderten Wasser wesentlich höher als im Ruhr-Uferfiltrat aus Mülheim. In Homberg beispielsweise stammt das kostbare Nass aus jahrmillionen alten Kalksteinschichten.

Im Wasserwerk am Wittenhausweg wird aus einem 100 Meter tiefen Brunnen, der in einem unterirdischen Kalkberg abgeteuft wurde, erstklassiges Nass gepumpt: Es kann ohne jegliche Aufbereitung direkt in Netz fließen, so die Stadtwerke Ratingen. Der Preis: Der Härtegrad liegt bei drei bis vier. Wer keine Enthärtungsanlage hat, muss der Waschmaschine Enthärtertabletten zugeben, sonst ist schnell der Heizstab im Eimer.

In West, am Broichhof, wird über mehrere Brunnen aus einer Tiefe von etwa 30 Metern Wasser gefördert. Weil immer noch die Chemikalienreste einer längst geschlossenen Reinigung in West nachweisbar sind, wurden Aktivkohlefilter und eine Spülwassernachbehandlungsanlage nachgeschaltet. Die Anlage drückt auch etwas den Härtegrad, aber nach dem Waschmittelgesetz gilt in Ratingen, mit Ausnahme der vom RWW belieferten Stadtteile, der Härtegrad "hart".

"Weich bis" mittel" dagegen ist das Nass, dass am Ufer der Ruhr gewonnen wird. Weil am Oberlauf der Ruhr viel Landwirtschaft betrieben wird, findet sich aber auch ein höherer Nitratgehalt: bis zu 17 Milligramm pro Liter. Das kommt vom Dünger. Das originäre Stadtwerke-Wasser hat dagegen nur zwei bis Milligramm. Der Grenzwert liegt bei 50 Milligramm.

"Damit unser Kraneberger immer ungetrübt und einwandfrei aus der Leitung fließt, müssen auch die Rohre und Armaturen in den eigenen vier Wänden richtig installiert und regelmäßig gewartet werden", erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Hierbei helfen folgende Tipps: Strahl aus der Leitung erst mal laufen lassen: Wasser in Warteposition ist nicht mehr frisch. Langes Verweilen in der Leitung begünstigt eine mögliche Verkeimung und die Übertragung von Stoffe aus den Armaturen. Wasser zum Trinken oder Kochen deshalb immer erst mal circa eine halbe Minute laufen lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt.

In Mehrfamilienhäusern mit zentralen Warmwasseranlagen, die über eine Speicherkapazität von mehr 400 Liter verfügen, muss das Wasser zudem regelmäßig auf Legionellen untersucht werden. Denn die gesundheitsschädlichen Bakterien können bei anfälligen Menschen Lungenentzündungen auslösen. Vermieter sind verpflichtet, Mieter über die Ergebnisse zu unterrichten. Mehrfamilienhäuser, in denen die Wohnungen über einen eigenen Boiler zur Wassererwärmung verfügen, sowie in Zweifamilienhäusern ist eine Gefahr von Legionellen allerdings eher unwahrscheinlich.

Einer Überprüfung ist meist nicht erforderlich. Eigentümer sollten jedoch darauf achten, dass Warmwasser im Haus auf 60 Grad Celsius erwärmt wird.

(JoPr)
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