Ratinger Flüchtlingsunterkunft Bruder des toten Kindes nach Teichunfall in stabilem Zustand

Ratingen · Nach dem tragischen Unglücksfall am Teich an der Mettmanner Straße in Ratingen geht das Rätselraten um die genauen Umstände weiter. Der Zustand des fünfjährigen Bruders des toten Flüchtlingskindes ist kritisch, aber stabil.

Flüchtingsjunge stirbt in Teich in Ratingen
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Flüchtingsjunge stirbt in Teich in Ratingen

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Foto: Blazy, Achim

Wie berichtet, waren zwei acht und fünf Jahre alte Kinder, deren Familie in der Asylunterkunft Mettmann der Straße lebt, in den direkt am Gelände angrenzenden Teich gefallen. Der Achtjährige konnte nicht mehr gerettet werden, der fünfjährige Bruder liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Wuppertal.

Der Kleine habe noch nicht befragt werden können, sagte Polizeisprecherin Claudia Partha. Ob sich die genauen Umstände klären lassen, ließ sie offen. Jedenfalls gehe man zurzeit davon aus, dass es ein tragischer Unglücksfall sei. Es gebe "keine Hinweise darauf, dass sich ein Dritter irgendetwas habe zu Schulden kommen lassen."

Das in Privatbesitz befindliche Teichgelände ist mit einem hohen Zaun abgesichert. Direkten Zugang gibt es nur übers Privatgrundstück. Die ersten Einsatzkräfte mussten den Zaun zunächst niederdrücken, um zu dem Achtjährigen zu gelangen, weitere Retter schnitten das Fahrradschloss, mit dem ein Tor gesichert war, mit dem Bolzenschneider auf, sagte Rolf Steuwe, Erster Beigeordneter der Stadt.

Der Zustand des Fünfjährigen sei "kritisch, aber stabil". Die Klinik habe für eine Übernachtungsmöglichkeit der Angehörigen gesorgt: "Ein tolles Entgegenkommen." Die Mutter befinde bei dem Jungen. Die bekomme auch Unterstützung durch eine Psychologin. Im Laufe des Tages habe es auch eine große Unterstützung von Verwandten und Bekannten gegeben: Über 100 Personen hätten sich vor Ort eingefunden.

Die Familie stammt aus Serbien und lebt bereits - mit Unterbrechungen - seit Beginn der 1990er Jahre in Unterkünften der Stadt Ratingen, seit mehr als zwei Jahren an der Mettmanner Straße. "Wir sind mit den Gedanken bei der Familie und den Angehörigen. Sie werden von uns in dieser schweren Zeit natürlich betreut und erhalten jedwede Unterstützung", sagte Sozialdezernent Rolf Steuwe.

Das Sozialamt der Stadt und auch ehrenamtliche Betreuer befinden sich in engem Kontakt mit den Angehörigen. Ebenfalls eingeschaltet ist das Kriseninterventionsteam des Kreises, um die Mitschüler/innen des Achtjährigen psychologisch zu begleiten.

(JoPr)
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