Hösel Symbol für ein neues Leben

Düsseldorf · Das Oberschlesische Landesmuseum in Hösel präsentiert in einer Ausstellung schlesische Ostereier. Die ältesten Exponate stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aktionen für Schulklassen.

Ostern ist ein Fest, an dem die Christen die Auferstehung Jesu Christi feiern. Das Osterei, gleichgültig ob aus Schokolade, Marzipan oder bunt bemalt, soll uns an dieses Fest erinnern. Denn das Osterei steht in den meisten Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit und Neubeginn. In der Ausstellung "Rund ums Ei – prämierte schlesische Ostereier", die jetzt eröffnet wurde und bis zum 25. April gezeigt wird, sieht man Ostereier, soweit das Auge reicht. Durch die Farbenvielfalt und Motive der über 336 ausgestellten Eier kommt Osterstimmung, Freude auf dieses Fest und für viele sicherlich auch Vorfreude auf den Frühling auf.

Aus dem Museum Gleiwitz

Dr. Susanne Peters-Schildgen, die mit zahlreichen Helfern die farbenfrohe Ausstellung zusammengestellt hat: "Der Großteil der in der Ausstellung präsentierten Eier stammen aus der Sammlung des Museums Gleiwitz. Erkennbar sind diese Eier an der typischen oberschlesischen Verziertechnik. Die ältesten ausgestellten Exponate entstanden während des Zweiten Weltkrieges und wurden seinerzeit mit Zwiebelschalensud eingefettet." Und Peters-Schildgen führt fort: "Jedes Jahr findet in Gleiwitz ein Wettbewerb um das schönste Osterei statt. Die preisgekrönten Arbeiten werden dort in den Museumsbestand genommen und es gibt mittlerweile 1200 Objekte. Die jüngste Künstlerin in unserer Ausstellung ist acht Jahre alt."

Der Besucher der Ausstellung erfährt nicht nur, dass neben Hühnereiern auch Enten-, Gänse- und Straußeneier zur künstlerischen Bearbeitung geeignet sind, sondern auch, dass die Farben dieser in Oberschlesien bis ins zehnte Jahrhundert zurückverfolgten Kunst nicht bedeutungslos waren: Blaue Farben brachten Unglück, während ein rotes Osterei drei Tage Glück bringen sollte. Dabei haben Eier schon immer einen besonderen Bezug auf das Osterfest: So war früher während der Fastenzeit das Essen von Eiern verboten, und nach der germanischen Mythologie wurden sie der Frühlingsgöttin Ostara geopfert.

In der Höseler Ausstellung sind die Exponate vorwiegend mit der landestypischen Kratztechnik bearbeitet. Die ausgestellten durchbrochenen farbigen Eier dürften technisch eine Herausforderung für die Künstler gewesen sein. Und nicht nur den jungen Besucher wird das Interview mit Herrn Hippentraut, dem letzten Hasenbrüter, welches auf einem Bildschirm gezeigt wird und aus der Feder Loriots stammt, viel Vergnügen bereiten.

In ihrem Eröffnungsvortrag ging Peters-Schildgen auch der Frage nach, warum es den Osterhasen gibt? "Da sind verschiedene Gründe. Zuerst einmal kommt der Osterhase im Frühjahr zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten und sucht die Nähe von Menschen. Und er gilt als Mondtier und bekanntlich ist der erste Sonntag des Frühlingsvollmondes der Ostersonntag. Außerdem war der Hase in Byzanz ein Symbol für Christus."

(RP)
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