Voices Tom Gaebel swingt durch die Nacht

Ratingen · "Ich finde den ganz toll", schwärmte Bärbel Hamel (53) über ihren erklärten Lieblingssänger. "Der hat so toll viel Schmelz in der Stimme", pflichtete Leni Sprink (52) bei. Gemeinsam waren die Freundinnen "natürlich" aus Essen angereist, um das Konzert ihres angehimmelten Tom Gaebel zu erleben. Der nämlich eröffnete gestern Abend das "Voices"-Festival. Ein bisschen luftig sah es im Saal angesichts des alles andere als ausverkauften Hauses aus.

 Tom Gaebel eröffnete mit seiner Band im Stadttheater das diesjährige Voices-Festival. Heute Abend geht es unter anderem mit Andreas Schleicher und Helen Schneider weiter.

Tom Gaebel eröffnete mit seiner Band im Stadttheater das diesjährige Voices-Festival. Heute Abend geht es unter anderem mit Andreas Schleicher und Helen Schneider weiter.

Foto: Achim Blazy

"Ich finde den ganz toll", schwärmte Bärbel Hamel (53) über ihren erklärten Lieblingssänger. "Der hat so toll viel Schmelz in der Stimme", pflichtete Leni Sprink (52) bei. Gemeinsam waren die Freundinnen "natürlich" aus Essen angereist, um das Konzert ihres angehimmelten Tom Gaebel zu erleben. Der nämlich eröffnete gestern Abend das "Voices"-Festival. Ein bisschen luftig sah es im Saal angesichts des alles andere als ausverkauften Hauses aus.

"Der Kartenverkauf ist wie im Vorjahr", wollte Kulturamtschefin Andrea Töpfer den Eindruck nicht bestätigen. In die siebte Runde geht der Stimmmarathon, wie Organisator Peter Baumgärtner zur offiziellen Begrüßung erinnerte. "Viel Spaß beim Vermehren der musikalischen Einsicht", wünschte er außerdem und dann hob sich im Stadttheater der nicht vorhandene Vorhang für den Sänger und "His Orchestra", was im Tun seine bestens aufgelegten Mitmusiker waren.

"Endlich!", seufzten Bärbel und Leni, die sich genüsslich in die Polster sinken ließen, um gemütlich zuzuhören. In tadellosem Anzug, die Lackschuhe blank poliert, trat dann der 40-Jährige mit unwiderstehlichem Lächeln auf. Und noch besser als dieses Strahlen im Gesicht war, dass er bei Stimme war. Eines seiner Markenzeichen ist, sehr ähnlich klingen zu können wie "The Voice" . Und weil besagter Frank Sinatra in diesem Dezember 100 Jahre alt werden würde, hatten der gebürtige Ruhrpottler Gaebel und seine Mannen ein "paar Lieblingssongs" des Hollywood-Stars einstudiert.

Und so ging es zur Begeisterung des Publikums zum Ausflug Richtung Mond ("Fly me to the Moon"). Allerdings wurde die Reise in fremde Sphären durch einen Kameramann nebst Kabelträger gestört - beide hatten den Auftakt des Gaebel-Spektakels live für die Fernsehbildschirme zu Hause übertragen. Als so etwas wie ein "Best of" ging es dann weiter durch große Nummern und unvergessene Melodien vergangener Musikgrößen.

In Jazz-Versionen und Swing-Varianten wurden "Teach me tonight" und unkaputtbare Lieder wie "Once in my life" intoniert, jedes ein mitschnips-kompatibler Rhythmus. "Wir kennen alle Lieder", resümierten Fans wie Michael Asbans. "Und am meisten mag ich die Eigenkompositionen Tom Gaebels", lobte der Ratinger. Denn zwischen die Evergreens von Tom Jones und Elvis Presley mischte der 40-jährige Entertainer immer mal Kompositionen aus eigener Herstellung.

"Mad Man" war eines dieser Stücke, anmoderiert und liebevoll in einen Erzählkontext eingebettet. Und auch Platz für die begleitende Band gab es in Hülle und Fülle, Saxofonist und weitere Blechbläser bekamen ihre umjubelten Soli, ebenso wie Bassist Nikolaus Brandenburg. "Ein toller Abend, ein toller Auftakt", freuten sich die Zuschauer einstimmig. Für Liebhaber schöner Töne bietet das Festival noch weitere klangvolle Akustikproben.

Den Auftakt heute Abend (20 Uhr) macht Andreas Schleicher, vielen noch als "Schöner Andrzej" aus "Der Poplski" bekannt, später entert dann "Rock'n'Roll Gpsy" Helen Schneider die Bühne. Und traditionell schließt das Festival der Stimmen mit einer Lesung, die Hella von Sinnen am Sonntag gestalten wird. Valeska von Dolega

(RP)
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