Ratingen Classic Oldtimer-Rallye ist ein Fest für Fans und Fahrer

Ratingen · Knallrot, weißer Ledersitz und mit 24 Karat vergoldete Schrauben. Das ist "Diecki", der 37 Jahre alte Chevrolet Stepside C 10 von Klaus Dieckermann. Der 72- jährige Oldtimerliebhaber nimmt wie jedes Jahr an der Ratingen Classic des Bergischen-Touring-Club (BTC) teil.

 Am Start vor dem Autohaus Sahm: Moderator Volker Boix schickt unter anderem diesen "Trabant" auf die Reise.

Am Start vor dem Autohaus Sahm: Moderator Volker Boix schickt unter anderem diesen "Trabant" auf die Reise.

Foto: A. Blazy

Knallrot, weißer Ledersitz und mit 24 Karat vergoldete Schrauben. Das ist "Diecki", der 37 Jahre alte Chevrolet Stepside C 10 von Klaus Dieckermann. Der 72- jährige Oldtimerliebhaber nimmt wie jedes Jahr an der Ratingen Classic des Bergischen-Touring-Club (BTC) teil.

"Ich stecke jede freie Minute und jede müde Mark in das Auto, es gehört zur Familie und wird mit dem Alter immer schöner." Bei der Rallye geht es ihm vor allem um den Spaß am Fahren "Einfach gemütlich losfahren ohne Stress, die Landschaft ist das Beste!"

Das erste Mal angefragt wurde die Ratingen Classic im Rahmen der Veranstaltungsreihe der 250-jährigen Industriegeschichte. Seitdem findet sie jedes Jahr statt und hat familiären rustikalen Charakter wie Sportleiter Guido Kottmann erzählt: "Die Siegerehrung findet mit Buffet und Pokalüberreichung auf Schloss Linnep statt." Mitmachen kann jeder, die einzige Bedingung: Das Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein. Als Streckenbeweis haben sich Fotos von Verkehrsschildern tauglich erwiesen. "Die klaut keiner!" ,so Kottmann. Zudem gibt es Kontrollpunkte mit Stempeln und Geschicklichkeitsaufgaben oder Schätzfragen.

Unterstützung bei den Aufgaben bekommt Dieckermann von seinem Nachbarn und Beifahrer Joel Großer. Der Zwölfjährige ist zum ersten Mal mit dabei und verrät: "Ich bin etwas aufgeregt, welche Aufgaben uns erwarten und hoffe, dass alles klappt."

Auch Familie Albruschat ist mit am Start. Die Oldtimersammler und Klassensieger mit der Gesamtplatzwertung 3 aus letztem Jahr sitzen zu viert im Mercedes Benz 220SE Cabrio, Baujahr 1960. Ein bisschen Wettbewerb gehöre dazu, so Fahrerin Steffi, dennoch; "Ankommen ist alles." Um die etwa 50 Fahrzeuge herum tummeln sich ebenso viele begeisterte Zuschauer.

Jürgen Stahlhut interessiert sich für die technischen Details und Formen der ältesten Autos: "Viereckig kann jeder, aber so ein alter Bugatti mit runden Kotflügeln fasziniert mich und ist eine Schönheit." Eine Besucherin ist mit ihrem elfjährigen Enkel vor Ort. "Er ist aus dem Harz zu Besuch und wir sind extra aufgestanden, weil er Oldtimerfan ist." Als Dank gab es zum Muttertag bereits eine Tafel Schokolade für die strahlende Oma.

Um kurz vor 10 Uhr legen die Fahrer ihre Gurte an. Erste Motoren werden gezündet, letzte Spiegel, Sonnenhüte und Fliegen zurechtgerückt, dann rollen die Autos Reih um Reih flankiert durch den Start. Zur Rechten der Mann, der die Fahrunterlagen übermittelt und die Boardkarte anstempelt, zur Linken persönlich begrüßt und durchgewinkt von BTC Mitglied und ehemaligem DEG Hallensprecher Volker Boix. "Gute Fahrt" ,ruft er dem blauen Leyland MGB von Fritz Czekalla hinterher. Noch ein Stempel, dann braust er mit Picknickkorb und Schwiegersohn um die Ecke. Julia Hirt

(RP)
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