Ausstellung Fotokunst hoch drei im Kunsthaus Müller

Ratingen · Vor zwei Jahrzehnten hat sich Meike Müller in Ratingen mit ihrem Kunsthaus niedergelassen, ist inzwischen an der Gruitstraße 3 - 7 zu finden und präsentiert wenigstens zwei große Ausstellungen pro Jahr. Nun, zum Jubiläum, kommt eine "Sommer-Ausstellung" dazu. Fotokunst ist gegenwärtig zu betrachten und natürlich zu kaufen. Auffallend - weil ganz anders als die meisten anderen Bilder und Objekte ringsum, starkfarbig und expressiv kommen die Exponate daher, die Ralf Bohnenkamp, Peter Odefey und Andreas Lutherer anbieten. Gemeinsam ist den drei Fotokünstlern erst einmal, dass sie Anfang/Mitte der 60er geboren sind, dass sie erst eine Schleife durch entweder einen anderen Beruf oder andere malerische Ausdrucksformen gemacht haben. Und dass sie unterschiedlich auf die Frage geantwortet haben, was uns der Künstler mit seinem Werk nun sagen möchte.

 Meike Müller vom gleichnamigen Kunsthaus an der Grütstraße zeigt aus Anlass ihres Jubiläums bis 19. September eine Fotokunst-Ausstellung.

Meike Müller vom gleichnamigen Kunsthaus an der Grütstraße zeigt aus Anlass ihres Jubiläums bis 19. September eine Fotokunst-Ausstellung.

Foto: d. janicki

Vor zwei Jahrzehnten hat sich Meike Müller in Ratingen mit ihrem Kunsthaus niedergelassen, ist inzwischen an der Gruitstraße 3 - 7 zu finden und präsentiert wenigstens zwei große Ausstellungen pro Jahr. Nun, zum Jubiläum, kommt eine "Sommer-Ausstellung" dazu. Fotokunst ist gegenwärtig zu betrachten und natürlich zu kaufen. Auffallend - weil ganz anders als die meisten anderen Bilder und Objekte ringsum, starkfarbig und expressiv kommen die Exponate daher, die Ralf Bohnenkamp, Peter Odefey und Andreas Lutherer anbieten. Gemeinsam ist den drei Fotokünstlern erst einmal, dass sie Anfang/Mitte der 60er geboren sind, dass sie erst eine Schleife durch entweder einen anderen Beruf oder andere malerische Ausdrucksformen gemacht haben. Und dass sie unterschiedlich auf die Frage geantwortet haben, was uns der Künstler mit seinem Werk nun sagen möchte.

Im Kanon der Kunst sind die Fotografien noch gar nicht so lange angekommen. Und in ihrem Ausdruck sind sie ziemlich unterschiedlich. Ralf Bohnenkamp zum Beispiel, der von Haus aus Theatermaler war, hat Fotografien mit Über- und Untermalungen gefertigt, die dadurch einen ganz besonderen Reiz bekommen; ein klares Fotobild erhält einen poetischen Überzug, eine sensible Zeichnung wird mit einem naturalistischen Foto gerade gerückt. Bohnenkamps Arbeiten sind inzwischen weltweit ausgestellt worden.

Ähnlich ist es bei Andreas Lutherer - auch er kann auf eine stattliche Anzahl von Ausstellungen und Messe-Teilnahmen zurückblicken. Sein fotografischer Weg begann mit reiner Landschaftsfotografie (auch davon gibt es etwas bei Müller), später entstehen Landschaftsaufnahmen der Industrieräume in NRW, dann Arbeiten in Form von Hinterglasmalereien. Die Arbeiten von Peter Odefey schließlich sind am größten und schon deshalb am auffälligsten. Aber er hat durchweg eine Art Pin-up-Girl zum Mittelpunkt seiner bis ins letzte Detail durchkomponierten Fotografien gemacht, eine akkurat gekämmte, mit Schmetterlingsbrille und dekorativen Drinks ausgestattete Blondine, nagelgelackt, sich im Pool zwischen spiegelglatter Wasseroberfläche und bewölktem Himmel attraktiv langweilend. Odefey beglückt die Besucher mit einer wunderlichen Geschichte darüber, wie alles begann: "Ich war zehn Jahre alt, als mir das weibliche Ensemble des Stardust Casinos aus Las Vegas im Traum erschien. Merkwürdig war jedoch, dass dieser Traum eine Reise durch die Zeit war - zurück ins Amerika der 50er Jahre. Ich erinnere mich, dass einige Tänzerinnen mit mir sprachen. Wir redeten über Coca Cola und Elvis Presley, bis mich der Wecker aus diesem seltsamen Traum riss." Ob nun die Jahrzehnte oder die Fabulierkunst seine Fotokunst übermannt haben - die Bilder sind mehr als bemerkenswert. Gabriele Hannen

(RP)
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