Batnight 2051 Auf den Spuren der Königin der Nacht

Ratingen · Sie sind klein, wendig und blitzschnell in der Luft. Nachts können sie sich ohne Probleme orientieren. Mit ihren Riesenohren hören sie das Krabbeln eines Käfers oder einer Spinne auf einem Blatt. "Fledermäuse sind faszinierend", fasst Isabella Kappner zusammen. Die Biologin ist beim Naturschutzbund Nabu für Umweltbildung zuständig - und Fledermausbotschafterin. Weil die einzigen flugfähigen Säugetiere stark bedroht sind und ihre Population regional sehr schrumpft, soll mit der Batnight 2015 auf sie aufmerksam gemacht werden. Dazu werden allerdings nicht die modrigen Schlösser untoter Grafen oder Häuser Gothams, auf deren Fassade sich Batmans flatternder Umhang abzeichnet, aufgesucht. "Geforscht wird vor der Tür", sagt die Expertin. In Ratingen gibt es am Freitag, 28., und Samstag, 29. August, zwei Exkursionen, in Lintorf und am Grünen See. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, im Mittelpunkt steht die Ortung der fliegenden Säuger mit einem Ultraschalldetektor. Anmeldung: Telefon 1668357, E-Mail an natur.ratingen@gmail.com.

Sie sind klein, wendig und blitzschnell in der Luft. Nachts können sie sich ohne Probleme orientieren. Mit ihren Riesenohren hören sie das Krabbeln eines Käfers oder einer Spinne auf einem Blatt. "Fledermäuse sind faszinierend", fasst Isabella Kappner zusammen. Die Biologin ist beim Naturschutzbund Nabu für Umweltbildung zuständig - und Fledermausbotschafterin. Weil die einzigen flugfähigen Säugetiere stark bedroht sind und ihre Population regional sehr schrumpft, soll mit der Batnight 2015 auf sie aufmerksam gemacht werden. Dazu werden allerdings nicht die modrigen Schlösser untoter Grafen oder Häuser Gothams, auf deren Fassade sich Batmans flatternder Umhang abzeichnet, aufgesucht. "Geforscht wird vor der Tür", sagt die Expertin. In Ratingen gibt es am Freitag, 28., und Samstag, 29. August, zwei Exkursionen, in Lintorf und am Grünen See. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, im Mittelpunkt steht die Ortung der fliegenden Säuger mit einem Ultraschalldetektor. Anmeldung: Telefon 1668357, E-Mail an natur.ratingen@gmail.com.

Fliegen Vögel tagsüber umher, sind Fledermäuse nachtaktiv. Anders als ihre mittel- und südamerikanischen Verwandten sind heimische Exemplare wie die Zwerg- oder Wasserfledermaus sowie der Abendsegler "nützliche Tiere. Sie fressen Insekten." Mücken, Käfer und Falter gehören zu ihren Lieblingsgerichten, "leider fliegen sie nur nachts", sonst würden sie womöglich gar den überaktiven Wespen Einhalt gebieten. "Gäbe es sie nicht, hätten wir eine Insektenplage." Aber das Ökosystem ist stark "durch die Rückgänge der Lebensräume" bedroht. Weil sie keine eigenen Häuser bauen können, besetzen die Königinnen der Nacht Höhlen, Tunnel oder auch von Spechten erbaute Gehäuse. Ganz besonders gerne wohnen sie in Wäldern mit Altholz. Da hat Pfingststurm "Ela" allerdings viele Exemplare obdachlos gemacht. Und auch die Sanierungsfreude entlang alter Häuser macht es ihnen schwer, "früher haben sie es sich in Hausspalten oder auf Dächern bequem gemacht."

"Theoretisch kann man immer mit Beginn der Dämmerung Fledermäuse um Laternen in der Stadt schwirren sehen", sagt Isabella Kappner. Man muss nur wissen, dass sie da sind. "Man hört sie nicht." Sie dafür hören fabelhaft. Am schönsten lasse sich das mit speziellen Geräten bei der Jagd beobachten. Dann nämlich hängt die Fledermaus, wie es ihre Art ist, kopfüber im Busch am Teichufer und lauscht auf ihre Beute. Über das zurückgeworfene Echo ihrer Schreie verschafft sie sich ein Hörbild ihrer Umgebung und deren Tierbewohner. Erst wenn sie ein Stück lohnenswerter Beute bemerkt hat, fliegt sie los und greift an.

Letztlich ist die Fledermaus ein "wichtiger Bestandteil des großen Netzwerks. Verschwindet sie, gerät der Rest ins Wanken". Was Auswirkungen auf den Menschen hat.

Valeska von Dolega

(RP)
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