Ratingen Stadt fällt Kastanien auf dem Hauser Ring

Ratingen · Die Arbeiten werden in der Nacht von Freitag auf Samstag ausgeführt. Sturm Ela hat die Bäume stark beschädigt.

 Kastanien, die gefällt werden müssen, sind bereits markiert. Die Aktion findet von Freitag auf Samstag statt.

Kastanien, die gefällt werden müssen, sind bereits markiert. Die Aktion findet von Freitag auf Samstag statt.

Foto: Achim Blazy

In der Stadt gibt es einen weiteren mächtigen Kahlschlag: Wegen starker Schädigungen und der damit verbundenen fehlenden Verkehrssicherheit müssen auf dem Hauser Ring insgesamt 14 Kastanien und auf dem Stadionring zwei Kastanien gefällt werden. Da insbesondere der Hauser Ring stark befahren ist, werden die Fällarbeiten (auch auf dem Stadionring) in der Nacht von Freitag auf Samstag (1./2. Dezember) zwischen 21 Uhr und 5 Uhr vorgenommen. Dies teilt das Amt Kommunale Dienste jetzt mit und bittet die Anwohner des Hauser Rings und des Stadionrings schon jetzt um Verständnis für eventuelle Lärmbelästigungen.

Die Kastanien waren bereits durch Orkan "Ela" im Juni 2014 stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Diese Primärschädigungen haben zu einem starken zusätzlichen Befall von verschiedenen Pilz- bzw. Bakterienerkrankungen an den Bäumen geführt (zum Beispiel Pseudomonasbakterien, Verticillium-Welke, Phytophtera und Austernseitling) - was eine erhebliche Astbruchgefahr zur Folge hat.

Da es leider keine Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die Krankheitserreger oder vitalitätsverbessernde Maßnahmen zur Stabilisierung der Kastanien gebe, sei eine Fällung der Bäume unvermeidlich und müsse jetzt dringend zur Vermeidung von Unfällen mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht ausgeführt werden. Die dafür eingesetzte Forstspezialmaschine stehe der ausführenden Firma kurzfristig nur für die Nacht von Freitag auf Samstag zur Verfügung, so die Stadt.

Ein weiteres Problem: Wenn der Herbst Einzug hält, liegt auf der Fahrbahn und auf den Gehwegen Laub, das die Kastanien abgeworfen haben. Auch die Blätter, die noch an den Bäumen hängen, sind zum größten Teil braun. Schuld daran ist nach Aussage von Michael Götze von den Kommunalen Diensten der Stadt die Miniermotte. Der Befall der Kastanien ist für ihn nicht neu. Seit zehn, zwölf Jahren trete das Schadinsekt verstärkt auf. Und es kommt jedes Jahr wieder. Ratingen ist da kein Einzelfall. Der Schädling ist inzwischen in fast allen Städten vertreten. In diesem Jahr auch in Hilden, wo die Miniermotte bislang nur selten zu finden war. Die Ratinger dagegen haben im Laufe der Jahre gelernt, mit dem Schädling zu leben. Ganz in den Griff haben sie ihn aber nicht bekommen. "In der Vergangenheit haben wir auch mit Pheromonfallen gearbeitet, die die männliche Miniermotte anlocken sollten. Das hat aber wenig genutzt", sagt Götze. Inzwischen beschränken sich die städtischen Mitarbeiter darauf, im Herbst und Winter das heruntergefallene Laub komplett aufzusammeln. Das war bisher das wirksamste Mittel. "Die Eier überwintern im Straßenlaub. Dort schlüpfen im Frühjahr die Larven und gehen auf den Baum zurück", sagt Götze.

Auch wenn die Kastanien am Hauser Ring auf lange Sicht alle ausgetauscht werden - ganz wird dieser Baum nicht aus dem Stadtbild verschwinden. In anderen Stadtteilen werden die Kastanien stehenbleiben, denn ein gesunder Baum könne mit der Miniermotte ganz gut fertig werden, heißt es. Außerdem gebe es noch eine Reihe von Einzelbäumen, die nicht befallen seien.

Für die gefällten Kastanien auf dem Hauser Ring wird es auf jeden Fall Ersatzpflanzungen geben, teilte die Stadt gestern mit.

(RP)
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