Heiligenhaus SSVg-Urgestein hat doppelten Grund zum Feiern

Heiligenhaus · Die Warteschlange mit Gratulanten ist lang. Sie alle wollen zu Peter Müller, dem Mann, ohne den die Heiligenhauser Sport- und Spielvereinigung 09/12 heute wohl nicht wäre, was sie ist. Dass Peter Müller seinen 90. Geburtstag feiert, mag man kaum glauben, wenn man den agilen Herren sieht. Und doch, es ist tatsächlich so, und aus diesem guten Grund wurde das Sportfeld an der Talburgstraße am Freitag zur Festwiese; nicht umsonst stand die Feier unter dem Motto "Heimspiel".

 Michael Beck (r.) überreichte Peter Müller die selten verliehene Schlotschmetmedaille für seine Verdienste um den Verein.

Michael Beck (r.) überreichte Peter Müller die selten verliehene Schlotschmetmedaille für seine Verdienste um den Verein.

Foto: A. Blazy

Doch der Mann, der im damaligen Jugoslawien geboren wurde, bekam neben dem beeindruckenden Geburtstag noch einen Grund zum Feiern: Der kommissarische Stadtverwaltungschef Michael Beck durfte ihm die Schlotschmetmedaille für seine besonderen Verdienste überreichen und damit hatte der dann doch gerührte Gastgeber so nicht gerechnet.

"Er trainiert noch immer die E-Jugend und ist eigentlich fast täglich auf dem Platz", weiß Beck. Seit 1964 lebt Müller in der Stadt, und ist fast auch schon so lange Mitglied der SSVg 09/12. "In seinen 60 Jahren ehrenamtlichen Wirkens hat er ganze Generationen von Sportlern geprägt und begleitet. Und er hat maßgeblich die Mädchenmannschaften aufgebaut", sagt Beck. "Dass es hier am Wochenende den 1. 'PM Girls Cup' gibt, bei dem sechs Frauenmannschaften im Turnier um den Pokal spielen, geschieht dabei zu seinen Ehren." Nicht umsonst steckten seine Initialen im Turniertitel. "Peter Müller ist die gute Seele des Vereins. Verlässlich, hilfsbereit, steht er auch abseits des Platzes jedem mit Rat und Tat zur Seite, und das muss geehrt werden."

Für den SSVg-Vorsitzenden Heinz Dedenbach war die Nominierung für die seltene Auszeichnung selbstverständlich. Wir haben ihn für die Medaille vorgeschlagen, um damit diese besondere Lebensleistung zu ehren. Das hier ist einfach 'sein' Platz'." Nachdem er schon lange im Verein war, habe ich ihn 1988, als wir den Platz hier übernahmen, als Platzwart eingestellt und ihn dabei von seinem vorherigen Arbeitgeber, der Firma Goldschmidt abgeworben. Aber auch nach seinem Renteneintritt steht er fast jeden Tag auf dem Platz und nimmt seinen Posten als Platz- und Zeugwart sehr ernst."

Und so muss man Müller gar nicht nach seinem Rezept für so ein hohes Alter fragen, es ist klar der Sport und das Engagement, die ihn fit halten. Bei der Feier verriet ein Familienmitglied, dass es gar nicht sein Ding sei, im Mittelpunkt zu stehen, denn er selbst macht um sein Engagement wenig Aufheben.

(sade)
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