Lokalsport Zwei Talente mischen 04/19 auf

Ratingen · Fynn Eckhardt und Tobias Peitz sind unter dem neuen Trainer Stammspieler beim Fußball-Oberligisten.

Lokalsport: Zwei Talente mischen 04/19 auf
Foto: Matzerath Ralph

Sie sind eben doch noch junge Burschen. Ein bisschen nervös steht Fynn Eckhardt im Kabinengang des Ratinger Stadions. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, wie ein braver Schüler, der dem Lehrer fleißig Antworten gibt. Mitspieler kommen vorbei, ziehen ihn ein wenig auf. Eckhardt lächelt vorsichtig. Es ist sein erstes Interview. Doch wenn der 19-Jährige so weiterspielt, wie er es aktuell für Ratingen 04/19 in der Oberliga tut, wird es sicherlich nicht sein letztes sein.

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Foto: Blazy Achim

Es gab wohl weniger Spieler im Kader des RSV, für die der Trainerwechsel von Karl Weiß zu Alfonso del Cueto ein größerer Glücksfall war als für Eckhardt und Tobias Peitz. Die beiden kamen vor der Saison aus der eigenen A-Jugend, spielten jedoch unter Karl Weiß nicht wirklich eine Rolle. Dann kam del Cueto. "Er redete in seiner ersten Woche fast jeden Tag ausführlich mit uns jungen Spielern", sagte Peitz. "Und auf einmal sagte er vor dem ersten Spiel, dass wir spielen werden. "

Und das taten sie ziemlich ordentlich. So ordentlich, dass sich die beiden einen Stammplatz im Team erstritten haben. Peitz räumt im defensiven Mittelfeld ab, Eckhardt kommt als Linksverteidiger. Und beide sind eine Verstärkung für das Team. Peitz wirft viel Kampfgeist und Laufkraft in die Waagschale. Und auch Eckhardt ist positiv überrascht. "Ich bin nur 1,80 Meter groß und nicht der Breiteste, aber das mit den Zweikämpfen klappt erstaunlich gut. Wachsen werde ich wohl nicht mehr, also muss ich körperlich noch etwas stärker werden." Peitz möchte sich derweil vor allem im Kopfballspiel verbessern. Ansonsten sieht er sich als Abräumer: "Ich laufe und kämpfe", sagt er. Und das mit einer sehr ausgeprägten Fitness.

Spricht man Trainer del Cueto auf das Duo an, grinst er breit. "Mach' den Jungs jetzt keine Cojones", sagt der Spanier lachend. Was er meint: Sie sollen sich jetzt bloß nicht verrückt machen lassen, bloß nicht abheben. "Die beiden sind richtig gut. Am Anfang habe ich viel mit ihnen geredet, jetzt lasse ich sie in Ruhe - sie sollen einfach nur ihre Leistung bringen, ohne dass ich sie zusätzlich unter Druck setze."

Von der Gefahr, abzuheben, sind Eckhardt und Peitz gefühlt jedoch weit entfernt. Beide wirken trotz ihrer 19 Jahre sehr klar und aufgeräumt. Eckhardt studiert BWL in Duisburg, Peitz Sportbusiness-Management in Düsseldorf. Sie fühlen sich bei Ratingen total wohl. "Wir wurden von der Mannschaft super aufgenommen", betont Peitz. "Gerade Erkan Ari, Mark Zeh, Emrah Cinar oder Tim Manstein reden viel mit uns, geben uns eine Menge Tipps. Da neidet uns keiner, dass wir spielen, alle wollen helfen, damit wir besser werden."

Peitz und Eckhardt sind nicht die einzigen jungen Spieler, die 04/19 ein wenig aufmischen. Ersatztorhüter Felix Burdzik musste in dieser Saison schon ein paar mal ran - und machte seine Sache ordentlich. "Und auch die beiden Karlicseks kann ich immer reinwerfen", sagt del Cueto über die Brüder Sergei und Andrej. Und in der Abwehr hält der Trainer große Stücke auf Dylan Oberlies. "Der Junge ist gut. Auch er wird bald seine Spielzeiten kriegen", sagt er.

Alfonso del Cueto hatte schon zu Amtsantritt angekündigt, dem Nachwuchs Chancen zu geben - und es konsequent umgesetzt. "Nun muss der Verein aber auch sehen, was wir da für gute Jungs haben", betont er. "Das sehen sicherlich bald auch andere Klubs. Ich hoffe, man setzt sich früh genug zusammen, damit sie auch länger in Ratingen spielen." Über solche Dinge machen sich Peitz und Eckhardt aktuell noch gar keine Gedanken. "Das ging alles so schnell jetzt", sagt Eckhardt. "Ich freue mich erstmal, dass ich spielen darf. Aber ich weiß auch, dass ich die Leistung jede Woche bestätigen muss."

Damit kann er schon morgen anfangen: Dann geht es für 04/19 nämlich zum Cronenberger SC. Sollten Tobias Peitz und Fynn Eckhardt dort in der Startelf stehen, wäre das schon längst keine Überraschung mehr: Die Talente mischen 04/19 gehörig auf.

(RP)
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