Lokalsport TVR-Oldie Hoppe verabschiedet sich

Ratingen · Der Torhüter macht am Samstag mit 48 Jahren sein letztes Handall-Spiel für den Verbandsligisten gegen Langenfeld II.

 Andreas Hoppe hängt mit 48 Jahren die lange Torwarthose an den Nagel: "So langsam zwickt und zieht es überall", sagt der Gevelsberger.

Andreas Hoppe hängt mit 48 Jahren die lange Torwarthose an den Nagel: "So langsam zwickt und zieht es überall", sagt der Gevelsberger.

Foto: Blazy Achim

Es gibt kein Zurück! Das versichert Andreas Hoppe, der Handball-Torwart des TV Ratingen. Am Samstag bestreitet er sein letztes Handballspiel - und dies im zarten Alter von 48 Jahren. Die SG Langenfeld II, Tabellensechster, kommt zum Saisonausklang an den Europaring, Anwurf 18 Uhr. Die Ratinger blieben in dieser Verbandsliga-Saison daheim ungeschlagen, nur sie konnten dem Meister LTV Wuppertal eine Niederlage zufügen und nun soll Platz zwei verteidigt werden. Die Grün-Weißen haben damit die mit Abstand beste Saison seit den Oberliga-Zeiten gespielt. Die sind zehn Jahre her.

"43 Jahre spiele ich nun Handball, mein Vater hat mir einst als Kind das Torwartspiel beigebracht und das ließ mich dann nie mehr los", erzählt Andreas Hoppe. "Ich habe viele Vereine hinter mir, alle hier im Raum Gevelsberg, wo ich auch wohne. Aber so wohl, wie ich mich beim TV Ratingen immer gefühlt habe, das gab es vorher selten." Es ist dreieinhalb Jahre her, die Winterpause stand an und der Turnverein hatte plötzlich verletzungsbedingt keinen Torwart. Da erinnerte sich der Allrounder Niklas Vogel, der jetzt die TV-Reserve in die Landesliga führte, an seinen alten Kumpel Andreas Hoppe. Die beiden spielten einst bei der HSG Gevelsberg zusammen und feierten dort zwei Aufstiege. Es ging rauf bis in die Oberliga.

Vogel holte seinen alten Kumpel Hoppe an den Europaring. "Nach zwei Probetrainings wusste ich - hier spiele ich weiter", so Hoppe. Am 30. Juni wird er 49. "So langsam zieht und zwickt es überall," sagt der Torwart. "Und deshalb ist jetzt endgültig Schluss." Klar, dass er gerne mit einem Sieg seine Laufbahn beenden möchte in einem Match, das er nie vergessen wird. Die ständigen Anfahrten aus Gevelsberg, 55 Kilometer eine Tour, und das bei ständigem Berufsverkehr, sind schließlich auch kein Zuckerschlecken. Der Torwart ist beruflich in seinem Heimatort Lagerist und lebt mit Freundin Beate zusammen. Die beiden haben eine Tochter.

Wenn Trainer Ralf Trimborn auf seinen scheidenden Keeper angesprochen wird, dann atmet er erst einmal tief durch: "Da kommt Wehmut auf. Wir werden nach dem Langenfeld-Heimspiel den Abschied gebührend feiern. Hoffentlich mit einem Sieg. Unsere tolle Heimbilanz muss verteidigt werden."

Es gibt aber noch einen zweiten Abschied, denn Co-Trainer Kai Müller verlässt den TVR Richtung Unitas Haan. Alle anderen Cracks bleiben dabei. Es lohnt sich also, nach dem Abpfiff noch in der Europaringhalle zu bleiben. Denn neben den beiden Abschieden sind auch die "Legenden" in der Halle. Sie schrieben einst Ratinger Handball-Geschichte und bestreiten ab 16 Uhr das Vorspiel zum letzten Heimauftritt des TVR.

(w-m)
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