Lokalsport TV Ratingen will beim "Angstgegner" zwei Punkte holen

Ratingen · Sonntagabend, weite Fahrt, schwerer Gegner - das Spiel beim TuS Wermelskirchen gehört nicht zu den Beliebtesten der Handballer.

 Benjamin Heimes hat keine Angst vor Wermelskirchen: "So gut wie jetzt waren wir ewig nicht mehr drauf."

Benjamin Heimes hat keine Angst vor Wermelskirchen: "So gut wie jetzt waren wir ewig nicht mehr drauf."

Foto: Blazy

Es gibt einige Dinge, die Handballer überhaupt nicht mögen. Spiele am späten Sonntagnachmittag gehören dazu, genau wie weite Anfahrten in fremde Hallen, vor allem über die immer überfüllte A 46 in Wuppertal. Oder Spiele bei Gegnern, bei denen in der Regel verloren wird und man deshalb die Hausherren als Angstgegner bezeichnet. All das trifft zu, wenn der TV Ratingen, der neue verlustpunktfreie Verbandsliga-Spitzenreiter, am Sonntag zum TuS Wermelskirchen fährt (17 Uhr Anwurf).

Ratingens Trainer Ralf Trimborn kennt den Gastgeber genau. Er war einst auch dort Trainer und bezeichnet diese Truppe als überaus heimstark. "Vor allem die rechte Seite dort ist bestens besetzt", sagt der 51-Jährige. Er spielt auf Rechtsaußen Knut Niegetiet an, der immer auf den Tempogegenstoß lauert. Außerdem spielen dort Niklas Sichelschmidt, den Spielmacher, und Rückraumwerfer Yannik Faust. "Da müssen wir hinten aufpassen. Sonst wird das nichts mit unserem vierten Saisonsieg." Auch vor Frank Berblinger, dem früheren Düsseldorfer Bundesligaspieler, der nun Trainer in Wermelskirchen ist, hat er größten Respekt. Trimborn: "Der Frank ist ein Fuchs, er stellt seine Mannschaften vorzüglich ein. Er hat schließlich früher selbst unter zahlreichen Spitzentrainern gespielt." Seinen Tim Pawlik, der wieder allein im Tor stehen wird, hat der TV-Coach jedenfalls darauf eingestellt, 60 Minuten Schwerstarbeit leisten zu müssen. Max Scholz, der zweite Keeper, ist noch nicht fit.

Einer fährt ganz locker nach Wermelskichen. Das ist der Kreisläufer Benny Heimes. "Angst vor Wermelskirchen?", fragt er. "Das wird sich ändern. So gut wie jetzt waren wir ewig nicht mehr drauf und wer ganz oben steht, der will dort auch bleiben. Unsere Siegesserie wird fortgesetzt, alles andere wäre eine Riesenenttäuschung." Aber der gerade 24 Jahre alt gewordene Angestellte in einer Düsseldorfer Unternehmensberater-Firma ist kein Sprücheklopfer. Er wirkt eher schüchtern, was er so preisgibt. Heimes ist nun einmal felsenfest von seiner Mannschaft überzeugt und nur so führt der Weg zum angestrebten Meistertitel.

In der Jugend spielte Benny Heimes auch beim ART und dann ein Jahr bei Mettmann Sport. "Aber es war immer mein Ziel, wieder zum TV Ratingen zurückzukehren", erklärte der Ur-Ratinger. Er wollte ohnehin wieder mit seinem drei Jahre älteren Bruder Florian zusammen in einer Mannschaft spielen, und zwar im grün-weißen Trikot. Die beiden wohnen auch zusammen in einer Wohnung in Ratingen Mitte.

(w-m)
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