Lokalsport SSVg-Abschied von Top fällt wohl aus

Heiligenhaus · Der scheidende Trainer des Fußball-Landesligisten würde gern gegen Amern (heute, 20 Uhr) spielen.

 Deniz Top hätte vor seinem Abschied aus Heiligenhaus noch gerne Punkte mit seinem Team gesammelt - die Chance bekommt er durch das schlechte Wetter nicht.

Deniz Top hätte vor seinem Abschied aus Heiligenhaus noch gerne Punkte mit seinem Team gesammelt - die Chance bekommt er durch das schlechte Wetter nicht.

Foto: Blazy

Als Bernd Wagner gestern Mittag die Platzanlage seiner SSVg Heiligenhaus betrachtete, da stand für den Vereins-Manager sofort fest: "Hier kann vorerst kein Fußball gespielt werden. Sieben Zentimeter beträgt die Schneedecke und an einigen Stellen liegt dickes Eis. Das ist ganz gefährlich, das kommt dazu." Dabei steht heute Abend an der Talburgstraße um 20 Uhr das Heiligenhauser Landesliga-Heimspiel gegen den VSF Amern an. Das letzte Spiel des Jahres und das letzte Spiel für Trainer Deniz Top. Der 33-jährige Lintorfer Familienvater (zwei Kinder) widmet sich künftig ganz seinem Lehrer-Beruf.

Nun kann es durchaus sein, dass sich die Platzverhältnisse, wie Wagner es hofft, im Laufe des heutigen Tages noch bessern. Denn spielen würde er sehr gerne. Zwei Spielausfälle zuletzt reichten ihm, die Tabelle ist verzerrt genug. Jedenfalls ist es überaus wahrscheinlich, dass der junge Schiedsrichter Raffael Beier vom TV Angermund entscheidet, ob angestoßen wird. Wagner: "Man kennt es doch, kommt irgendwie warmer Wind plötzlich auf, könnte vielleicht doch gespielt werden."

Das Landesligaspiel jedenfalls hat es in sich. Heiligenhaus belegt Platz neun mit 22 Punkten, Amern ist Zwölfter, 19 Punkte. Die Gäste müssen ihre Blicke nach unten richten und die SSVg holte aus ihren letzten vier Spielen nur zwei Punkte. Es wird also höchste Zeit bei der SSVg, dass wieder dreifach gepunktet wird.

Bernd Wagner hat sich mit seinen 66 Jahren bestimmt nicht um den neuen Trainerposten gerissen. Den hatte er oft genug, auch lange genug. Aber jetzt ist er wieder gefordert. "Für die Entscheidung von Deniz, sich ganz auf den neuen Job zu konzentrieren, müssen wir alle Verständnis haben, auch wenn es uns schmerzt", sagt Wagner. "Deniz war schon beim Bezirksliga-Aufstieg als mitspielender Co-Trainer ein ganz wichtiger Mann, erst recht jetzt nach zwei Jahren als Cheftrainer. Der Kontakt zu ihm bleibt bestehen, man weiß ja nie, was die Zukunft so bringt." Künftig sieht es jedenfalls so aus, dass Wagner die große Oberaufsicht führt und Hakan Yalcinkaja weitgehend die Arbeit auf dem Platz verrichtet. Dort unterstützt ihn Gizm Rexhaj, der auch als Spieler dabei bleibt. "Das bekommen wir in den Griff", sagt Wagner. "Die Aufgaben werden jetzt halt völlig neu verteilt."

Vor einigen Wochen noch schloss Wagner Winter-Verstärkungen aus. Inzwischen hat der Ex-Torwart umgedacht: "Wir haben weiter viele verletzte Spieler. Das beunruhigt. Jetzt wollen wir uns doch noch mal umschauen." Mehr war aus ihm nicht heraus zu bekommen,

Deniz Top hat arge Zweifel, ob gespielt wird: "Unser Kunstrasen ist, selbst nach dem Abtrocknen bei diesem nassen Winterwetter überaus wellig. Auch ich würde gerne spielen, die Mannschaft auch. Und mehr noch, ich würde mich zu gerne mit einem Sieg verabschieden. Nun müssen wir einfach alles abwarten." Für Freitag hat er ein letztes Training angesetzt in einer Velberter Soccer-Halle und am Samstag ist die Weihnachtsfeier. Ob anschließend in diesem Jahr noch einmal trainiert wird, läßt Top offen: "Das hängt vor allem von der Witterung ab." Er erinnert daran, dass viele Spieler lange Anfahrten hätten.

(w-m)
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