Lokalsport Sportkegler überrollen den Rekordmeister

Heiligenhaus · Im heimischen Heljens-Bad hatte Oberthal gegen starke Heiligenhauser nichts zu bestellen. Die Endrunde rückt näher.

 Die Heiligenhauser Sportkegler: vorne v.l.n.r.: Alexander Ratzko, Daniel Mittelstädt, Karsten Detert; hinten v.l.n.r.: Kerim Demirbag, Thomas Habeth, Robin Holler.

Die Heiligenhauser Sportkegler: vorne v.l.n.r.: Alexander Ratzko, Daniel Mittelstädt, Karsten Detert; hinten v.l.n.r.: Kerim Demirbag, Thomas Habeth, Robin Holler.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung hat der Tabellendritte in der Sportkegler-Bundesliga, SK Heiligenhaus, den Serienmeister und Ex-Tabellenführer, die Kegelfreunde aus dem saarländischen Oberthal, bezwungen. Am Ende eines spannenden Spieltages blieben alle drei Punkte in Heiligenhaus. So kam das Team um Marcel Grote am 13. von insgesamt 18. Spieltagen ihrem Ziel einen wichtigen Schritt näher: Die Kugel-Künstler wollen am Ende unter den vier besten Mannschaften Deutschlands sein, aus deren Mitte im Rahmen der Play-offs der Deutsche Meister ermittelt werden wird.

Heiligenhaus kegelte 5275 Holz, bei Oberthal fielen lediglich 5094 Kegel. Auf dem Papier war dies ein deutlicher Vorsprung. Und auch in der Einzelwertung gingen drei der vier höchsten Punktzahlen nach Heiligenhaus. "Tatsächlich aber wurde es im letzten Block noch einmal richtig spannend", sagte der Geschäftsführer Bernhard Grote. Mit einer eindrucksvollen Neuner-Serie machte es Daniel Schönberger von den Gästen aus Oberthal in der Schlussphase nämlich noch einmal spannend. Doch Heiligenhaus konnte Marcel Grote aufbieten, der mit 922 Holz am Ende das beste Tagesergebnis nach Hause brachte und sich obendrein den wohlwollenden Spott seiner Kegelkameraden anhören musste: "Gut, dass Du bei der Spielvereinigung Velbert in der Regionalliga nur auf der Bank sitzen musstest. Das war offenbar ein hervorragendes Aufwärmtraining." Bei den Fußballern ist 32 Jahre alte Grote derzeit zweiter Mann im Tor.

Gekegelt wird in der Bundesliga jeweils parallel auf vier Bahnen. Je zwei Sportler beider Mannschaften treten zeitgleich gegeneinander an. Pro Bahn werden 30 Kugeln geworfen, danach geht es im Uhrzeigersinn auf die nächste Bahn. Am Ende eines Blocks hat jeder Kegler 120 Kugeln geworfen. Und schon in der Bewegung und beim Aufsetzen auf der Bahn erschließt sich neuen Zuschauern der Unterschied zur gemeinen Kneipenkegelei: Da knallt nichts, da rumpelt nichts und die Todesgassen links und rechts neben den Bahnen haben lediglich eine dekorative Funktion. Kegeln auf höchstem Niveau eben.

So legten Daniel Mittelstädt und Kerim Demirbag von den SK Heiligenhaus im ersten Block den Grundstein zum Heimerfolg. Konzentriert absolvierten sie einen perfekten Parallelflug über alle vier Bahnen und trugen sich am Ende jeweils mit identischen 896 Holz in die Ergebnisliste ein. Bei Oberthal hingegen kam einer der normalerweise besten, Holger Mayer, nicht mit den Heiligenhauser Bahnen zurecht. Der Heimvorteil ist im Kegeln ein großer Faktor, da man Bahnen und Tücken besser kennt. So auch hier: Mit 844 Holz blieb Meyer um gut 160 Zähler hinter seinen normalerweise üblichen Ergebnissen zurück. Noch enttäuschter war Markus Gebauer über seine 822.

So traten im mittleren Block Alexander Ratzko (852) und Karsten Detert (863) einigermaßen entspannt an. Die beiden mussten sich lediglich dem erfahrenen Jürgen Wagner (865) auf der Gäste-Seite knapp geschlagen geben. Max Naumann landete bei 830 Holz.

Doch dann verstummten unter den gut zwei Dutzend Zuschauern selbst die Anfeuerungsrufe. Bei den Saarländern trat Daniel Schönberger an, trieb seine Holzzahl auf 913 hoch und sorgte auch im Auftritt dafür, dass mehr als deutlich wurde, wer hier der Alpha-Kegler ist. Doch dabei hatte er die Rechnung ohne Marcel Grote (922) gemacht, der unbeirrt dagegen hielt. Robin Holler (846) für Heiligenhaus egalisierte Christian Junk bei den Gästen (820) - beide sammelten als Youngster Erfahrungen.

(dne)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort