Lokalsport SG wirft Punktgewinn in der Schlussphase weg

Ratingen · Im entscheidenden Moment der Partie gegen Lemgo scheitern Breuer und Schlierkamp - der Handball-Drittligist verliert 30:32.

 Sebastian Bartmann (rotes Trikot) hatte in der ersten Hälfte viel Platz am Lemgoer Kreis - doch der Ausfall von Damian Janus wog schwer in der Deckungsarbeit.

Sebastian Bartmann (rotes Trikot) hatte in der ersten Hälfte viel Platz am Lemgoer Kreis - doch der Ausfall von Damian Janus wog schwer in der Deckungsarbeit.

Foto: Achim Blazy

Nur kurz währte die Enttäuschung von Simon Breuer über die knappe 30:32 (16:17)-Niederlage seiner SG Ratingen gegen die Junioren des TBV Lemgo. "Natürlich willst du, wenn du so nah dran bist, auch wenigstens ein Punkt mitnehmen", erklärte der Spielertrainer. Tatsächlich hatte er mit seinem Team geschafft, die Partie gegen den Bundesliga-Nachwuchs lange Zeit offenzuhalten. Dabei musste er wieder nur mit acht Feldspielern zurechtkommen. Neben Dominic Kasal, dessen Knöchel immer noch Probleme bereitet, fiel am Donnerstagabend auch Damian Janus mit einer Oberschenkelzerrung verletzt aus. "Bei Kasal wollen wir kein Risiko eingehen und geben ihm die Zeit zur Genesung. Bei Damian hoffe ich, dass er bald wieder dabei ist", sagte Breuer.

Während die Gäste versuchten, immer wieder das Tempo anzuziehen und die Rot-Weißen zu überrennen, hatten die Dumeklemmer ruhiges spielen und "lange Angriffe fahren" als Taktik ausgedacht. Auch die offensive Deckung der Gäste, wodurch Sebastian Bartmann am Kreis reichlich Platz bekam, spielte zu Beginn des Spiels in die Karten der Ratinger. Da sich auch Torhüter Malte Jäger in blendender Verfassung zeigte und sein erstes Feldtor erst in der zehnten Minute kassierte, sahen die 230 Zuschauer zumindest eine spannende Partie.

Doch als sich die Ost-Westfalen warmgelaufen hatten, konnte man beobachten, welches Tempo sie gehen können. Angetrieben von Dominik Ebner, der schon zum Bundesliga-Kader gehört, kamen sie fast nur noch über die erste und zweite Welle zum Erfolg. So musste das Löwenrudel die Gäste plötzlich auf 12:16 (24.)davonziehen lassen. Als sogar die treuesten Fans anfingen zu grummeln, sorgte Lemgos Ebner für Kopfschütteln und erwies seinem Team einen Bärendienst. Bei einem Gegenstoß von Florian Schlierkamp holte er den SGR-Linksaußen völlig unnötig von den Beinen und sah verdient die Rote Karte. Die Überzahlsituation nutzten die Heimischen und konnten bis zur Pause auf 16:17 verkürzen.

In der zweiten Hälfte legte Lemgo vor. Die SG ließ sich aber nicht abschütteln und klammerte sich an den Gegner. So konnte Mike Schulz nach dem 18:21 (34.)-Rückstand zum 21:21 (39.) ausgleichen. Danach blieb die Begegnung offen und keiner der Teams konnte sich nicht entscheidend absetzen. Auf der Tribüne waren die Zuschauer auch ohne die Animation der SGR-Cheerleader in Stimmung. Jede Entscheidung der Schiedsrichter und Gegentreffer wurde ausführlich kommentiert. Ausgerechnet Breuer selbst verwarf beim 30:31(59.) vom Siebenmeterpunkt die Chance zum Ausgleich. Als auch der sonst vor dem gegnerischen Tor eiskalt agierende Schlierkamp am Torhüter scheiterte, nutzte Lemgo die Gelegenheit und traf zum 30:32-Endstand. "Wir hätten es auch noch gewinnen können", sagte Breuer noch einmal. Letztlich war der Coach froh, dass sein Team gut mitgehalten und - vor allem - sich nicht noch jemand verletzt hat.

(erd)
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