Lokalsport SG wird um den Lohn harter Arbeit gebracht

Krefeld · Ein umstrittener Siebenmeter in der Schlusssekunde entscheidet die Partie bei der HSG Krefeld gegen die Ratinger - 25:26 (12:17).

 Artuhr Giela (r.) war der beste Akteur auf Ratinger Seite - er erzielte acht Treffer gegen die harte Krefelder Deckung.

Artuhr Giela (r.) war der beste Akteur auf Ratinger Seite - er erzielte acht Treffer gegen die harte Krefelder Deckung.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Durch eine höchst umstrittene Schiedsrichterentscheidung in der Schlussphase wurde die SG Ratingen um einen verdienten Punktgewinn in der Auswärtspartie bei der HSG Krefeld gebracht. Erst mit dem Schlusspfiff erzielte David Breuer per Siebenmeter den Siegtreffer zum 26:25 (17:12) Erfolg. "Das kenne ich jetzt schon seit 32 Jahren, das er mir in die Suppe spuckt", sagte sein Bruder, der Ratinger Spielertrainer Simon, trotz der großen Enttäuschung.

Die Szene, die die Gemüter erhitzte, ereignete sich zwei Sekunden vor dem Abpfiff. Beim Stand von 25:25 setzte der Krefelder Breuer acht bis neun Meter vor dem Tor zum Sprungwurf an und wurde von gleich zwei Ratinger Spielern hart angegangen. Wobei die Wahrnehmungen natürlich unterschiedlich waren. Während Breuer davon sprach, "brutal genommen worden zu sein", sagte Ratingens Arthur Giela, dass er Breuer "normal attackiert habe und ein Freiwurf angemessen" gewesen sei. Die Schiedsrichter Steven Heine und Sascha Standke erkannten auf Siebenmeter und entschieden so die Partie, da Breuer routiniert Torwart Malte Jäger auswackelte und dann halbhoch traf. Ansonsten lieferte Jäger an alter Wirkungsstätte eine starke Leistung ab, blieb bei zwei weiteren Siebenmetern - davon einmal unter Mithilfe des Pfostens - Sieger gegen die Krefelder Schützen.

Interessant war das, was Ratingens Trainer Richard Ratka zu der spielentscheidenden Szene sagte. "Wenn man es pfeift, war die Siebenmeterentscheidung sicherlich richtig, aber man kann es mit Fingerspitzengefühl auch laufen lassen und die Partie endet mit einem gerechten Unentschieden." Sicherlich auch eine Wahrheit, denn die 350 Zuschauer in Krefeld-Königshof hatten zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Die erste gehörte klar den Gastgebern, die in der Spitze zweimal mit acht Toren (15:7 und 16:8) führten. "Die ersten zwanzig Minuten haben wir kollektiv verschlafen", sagte Spielertrainer Simon Breuer nach der Partie. Doch sein Team gab sich zu keinem Zeitpunkt auf und verkürzte den Abstand noch bis zur Pause auf fünf Tore (17:12).

Die zweiten 30 Minuten gingen dann klar an die Gäste, die sich Tor um Tor heran kämpften und mit dem 21:21 durch ihren mit acht Treffern besten Werfer Giela in Spielminute 47 erstmalig den Ausgleich schafften. Diese Leistung, dieses sich Nichtaufgeben, verdiente höchste Anerkennung und hätte eigentlich verdient gehabt, mit einem Punktgewinn belohnt zu werden. Wäre da nicht dieser Siebenmeter gewesen.

Zumal die Ratinger in Dominic Kasal kurzfristig einen weiteren Ausfall zu beklagen hatten. Der frühere Uerdinger hatte sich im Abschlusstraining am Freitagabend beim Fußballspielen einen Bruch des rechten Fußes zugezogen. "Ich hoffe, dass ich Mitte Januar zum Start nach der Winterpause wieder ins Geschehen werde eingreifen können", sagte Kasal zum erhofften Heilungsverlauf.

(Heinrich Löhr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort