Lokalsport SG verlost den Werbe-Platz auf dem Trikot

Ratingen · Nach Ratingen 04/19 geht auch der Handball-Drittligist den ungewöhnlichen Sponsoring-Weg.

 "Komm auf meine Brust" - auch Johann Oesterwind wird in der kommenden Saison mit einem ausgelosten Sponsor auf dem Trikot auflaufen.

"Komm auf meine Brust" - auch Johann Oesterwind wird in der kommenden Saison mit einem ausgelosten Sponsor auf dem Trikot auflaufen.

Foto: Blazy

Auf die Brust eines Handball-Drittligisten? In Ratingen braucht man dafür nur 999 Euro. Und ein bisschen Glück. Knapp einen Tausender nimmt die SG Ratingen für ein Los in der großen "Trikot-Tombola". Und der Sieger, der irgendwann aus einem möglichst großen Lostopf gezogen wird, erhält den den Platz des Spitzen-Sponsors bei der SG - ein Werbepaket im Gesamtwert von rund 30 000 Euro.

"Wir haben Probleme, den einen Hauptsponsor zu finden", gibt Manager Bastian Schlierkamp unumwunden zu. Die Tombola soll die Lücke stopfen. "Wir müssen die Sponsorenpyramide einfach erweitern", sagt Schlierkamp. Dafür macht er auch Platz auf dem Leibchen - bislang prangte da der Name seines Unternehmens, des Bildungsinstituts "Kompass". Dort darf der Sieger sein Logo drucken - doch auch die Loskäufer, die in der Tombola leer ausgehen, sehen ihr Geld durchaus gut angelegt: Denn für die 999 Euro gibt es immerhin eine Werbebande in der Halle sowie die Mitgliedschaft im Löwen-Club, dem Businessclub des Vereins.

Dass die Idee funktionieren kann, ist bereits in Ratingen zu bewundern. Der Fußball-Oberligist 04/19 wird in diesem Jahr den Platz auf der Brust zum dritten Mal verlosen - und verkaufte vor der vergangenen Saison 42 Lose im Gegenwert von 42 000 Euro. "Aber die Idee ist ja nicht neu", betont Schlierkamp. "Velbert und Oberhausen sind den Weg im Fußball bereits gegangen."

Angst vor einer Sponsoren-Kannibalisierung haben die Verantwortlichen beider Klubs indes nicht. "Unsere Zielgruppen sind doch unterschiedlich", sagt Schlierkamp. Er hofft, im ersten Jahr 30 Lose zu verkaufen. "Das wäre ambitioniert", sagt er. "Aber der Aufgabe stellen wir uns gerne."

Den Versuch, neue Sponsoren zu finden, hält Schlierkamp für überfällig. "Wir wollen mittelfristig die Sportmarke Nummer eins in der Stadt werden", sagt er. Auch das ist durchaus ambitioniert, angesichts der Tatsache, dass drei sportlich und zuschauertechnisch relativ gleichwertige Klubs in der Stadt um Zuschauer und Sponsoren buhlen. Schlierkamp sieht dennoch einen positiven Effekt für alle. "Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft", sagt er.

(asch)
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