Weltmeister von 1974: Bernd Hölzenbein im Alter von 78 Jahren gestorben
EILMELDUNG
Weltmeister von 1974: Bernd Hölzenbein im Alter von 78 Jahren gestorben

Lokalsport SG Ratingen braucht alle Tugenden in Bonn

Ratingen · Kampfgeist, Teamgeist und Intelligenz - darauf kommt es für Trainer Khan beim Spitzenspiel der Handball-Regionalliga an.

 Einmal Teamleistung bitte: Auf den Zusammenhalt der Akteure von Trainer Khalid Khan (5.v.r.) wird es Samstag ankommen.

Einmal Teamleistung bitte: Auf den Zusammenhalt der Akteure von Trainer Khalid Khan (5.v.r.) wird es Samstag ankommen.

Foto: Achim Blazy

Spitzenspiel? Daran mag Khalid Khan gar nicht denken. "Auch in Bonn gibt es nur zwei Punkte", sagt der Trainer der SG Ratingen. Es wären allerdings zwei Punkte, die sich das Löwenrudel in der Handball-Regionalliga am Samstag (19.30 Uhr) hart erarbeiten müsste: Denn Gegner TSV Bonn führt die Tabelle souverän mit 16:0 Punkten und einem Torverhältnis von plus 46 an - die Ratinger liegen mit 10:4 und plus 38 hinter Langenfeld auf dem dritten Rang. "Aber spätestens seit dem vergangenen Wochenende müssen wir wohl nicht mehr darüber diskutieren, wer der Außenseiter ist." Da nämlich warfen die Bonner den TV Alderkerk - zu dem Zeitpunkt immerhin Tabellenfünfter - mit 35:17 aus der eigenen Halle.

"Bonn ist die beste Mannschaft der Liga mit der besten Abwehr. Da werden wir alle über Normalform spielen müssen, wenn wir da etwas mitnehmen wollten", betont Khan. "Wir müssen uns auf unsere eigenen Stärken verlassen, wovon wir inzwischen übrigens auch eine Menge haben: Eine schwer zu überwindende Abwehr, gute Torhüter, einen guten Gegenstoß und individuelle Qualität im Kader."

In letztere Kerbe haut auch Simon Breuer. Der verlängerte Arm des Trainers verweist auf die Stärke der Einzelspieler im Löwen-Kader. "Wir haben in Moritz Barkow und Ace Jonovski gestandene Erstliga-Spieler", sagt Breuer. "Wenn alle fit sind und wir wirklich als Team auflaufen können, sind wir schwer zu schlagen." Genau das war für die Ratinger in dieser Saison jedoch oft ein Problem - Ace Jonovski fiel zuletzt länger aus, dazu kamen immer wieder verschiedene Blessuren bei unterschiedlichen Leistungsträgern. Pünktlich zum Top-Spiel sind aber (bis auf den langzeitverletzten Lennard Maesch) alle dabei. Kreisläufer Barkow und Rückraum-Akteur Carsten Jacobs hatten zwar unter der Woche noch kleine Schwierigkeiten, doch Trainer Khan geht davon aus, dass seine Mannschaft nahezu komplett nach Bonn reisen wird. "Trotzdem wäre es für mich keine Überraschung, wenn wir in Bonn nicht gewinnen, ich fände eher überraschend, wenn wir da was holen, auch wenn die Außenwelt ein wenig anders denkt", betont Khan.

Denn er sieht seine Mannschaft immer noch im Aufbau und bei weitem nicht so gefestigt wie der Gegner, bei dem in David Röhrig ein junger Trainer am Ruder ist. "Was er da in Bonn leistet, ist unfassbar", betont Khan. "Wir haben bei unserem Turnier in der Vorbereitung gegen Bonn gespielt. Da hatten wir gefühlt keine Chance, schon damals war das ein mannschaftlich extrem geschlossener Gegner. Man muss aber auch sagen, dass wir damals noch nicht so weit waren wie jetzt. Schließlich mussten wir uns als Team komplett neu finden."

Für Breuer und Khan gilt vor allem, sich in Bonn gut zu verkaufen. "Wir werden guten Handball zeigen und sehen, was dabei herumkommt. Aber es wird für uns auf alle Tugenden ankommen. Wir brauchen Kampfgeist, Teamgeist, Intelligenz." Und wenn am Ende tatsächlich die beiden Punkte dabei herausspringen sollten, die es auch für dieses Spitzenspiel "nur" gibt, wären Trainer und sein Spielmacher trotzdem nicht unglücklich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort