Lokalsport SG geht gegen den Spitzenreiter unter

Ratingen · 20 gute Minuten gegen Hagen reichen nicht, um am Ende ein 23:36-Debakel zu verhindern.

 Bitterer Absturz für Florian Schlierkamp (oben) und seine Teamkollegen: Die SG ist nun alleiniger Letzter der Dritten Liga.

Bitterer Absturz für Florian Schlierkamp (oben) und seine Teamkollegen: Die SG ist nun alleiniger Letzter der Dritten Liga.

Foto: Achim Blazy

Am Ende war es dann doch eine klare Sache für den haushohen Favoriten und das 36:23 (19:12), mit dem Hagen die SG Ratingen aus der eigenen Halle warf, ging auch in der Höhe in Ordnung. Nach der Niederlage gegen den Spitzenreiter bleibt das Löwenrudel weiterhin im Tabellenkeller der Dritten Liga stecken. "Es gibt angenehmere Situationen als diese", sagte Ratingens Simon Breuer.

Um das zu erkennen, brauchte es auch nicht viele Worte. Dem Spielertrainer konnte man seinen Ärger und Leiden schon während der Begegnung ansehen. Mit hängendem Kopf nahm Breuer bei seiner Auswechslung auf der Bank platz. "Natürlich ärgert und beschäftigt mich das, wenn wir den Gegner einfach davonziehen lassen. Wie das dann von außen aussieht, vermag ich nicht zu sagen", sagte der engagierte Spielmacher. Aber seine Körpersprache spiegelte genau die Darbietung der ganzen Mannschaft wieder.

Das die Gastgeber nach ihrem guten Beginn die herausgespielte 6:5 (10.)-Führung durch Carsten Jacobs nicht über die Zeit bringen würden, war allen Beobachtern in der Halle der Gothaer Straße klar. Dass die Nerven der Gastgeber aber noch vor dem Seitenwechsel in einer Situation versagen würden, in dem sie dem Gegner mit 10:12 auf den Fersen waren, verwunderte die rund 250 Zuschauer dann doch. Einfachste Ballverluste und plötzlich abhanden gekommene Aggressivität der bis dahin gut agierenden 5:1-Deckung ließen den Absteiger aus der Zweiten Bundesliga binnen der letzten sieben Minuten des ersten Durchganges auf 12:19 davonziehen.

Dabei verpassten es die Ratinger, die ersten 20 Minuten der Begegnung zu nutzen, um sich selber aus dem Leistungstief hochzuziehen. Die Hagener spielten bis dahin keinesfalls überzeugend - nutzten aber, als es drauf ankam, die Gunst der Stunde und sorgten für klare Verhältnisse.

Die Geschichte der zweiten Hälfte war im Grunde schneller gegessen, als die leckeren Nudeln des SGR-Caterers. Hagens Schlussmann Tobias Mahnke zog den Löwen direkt nach dem Wiederanpfiff den letzten verbliebenen Zahn. Mit seinen Paraden stellte er auch die Leistung von David Ferne, der vor der Saison aus Hagen zum SGR gewechselt war und keinesfalls schlecht hielt, in den Schatten. Für den Tabellenletzten bedeutete dieses wiederum, dass er schon früh mit 13:23 (35.) zweistellig ins Hintertreffen geriet und ein noch größeres Debakel befürchten musste, als es am Ende wurde.

"Das ist kein Gegner, gegen den wir punkten müssen. Aber so davon ziehen hätten wir sie auch nicht lassen dürfen", analysierte Breuer treffend. Vor allem den ersten Teil seines Satzes sollte der Spielertrainer sich verinnerlichen und die Begegnung abhaken. Sich auf die nächsten Gegner gegen die man gewinnen kann und sollte, ist jetzt das Wichtigste, was die Ratinger Auswahl tun kann.

(RP)
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