Lokalsport RTC zittert und feiert dann das Titel-Triple

Ratingen · Erst im allerletzten Champions-Tiebreak gelingt dem Herren 30-Bundesligisten der Sieg über den TC Raadt im DM-Finale.

Um 20.55 Uhr brennt nur auf einem Tennis-Court auf der Anlage des TC Lohfelden noch Licht. Es ist das Finale um die Deutsche Meisterschaft, und es kann fast nicht spannender enden. Ein Doppel entscheidet über Sieg oder Niederlage - und dieses Doppel zwischen dem Ratinger TC und dem TC Raadt wird bis zum bitteren Ende, bis zum Champions-Tiebreak, gespielt. Als dann, eben um fünf vor neun, nach einem langen Ballwechsel der letzte Punkt unerreichbar für den Gegner im Feld landet, brechen alle Dämme: 10:8 endet der Tiebreak für die Ratinger, die damit ihren dritten Titel in Folge holen und nach insgesamt neun regenreichen Stunden das Finale gegen Raadt 5:4 gewinnen.

"Ich bin überglücklich", sagte Team-Manager Daniel Meier. "Das war ein echter Marathon heute. Aber wir haben als Mannschaft zusammen gehalten und den Pott noch einmal nach Ratingen geholt." Bis dahin war es jedoch ein hartes Stück Arbeit. Schon im Halbfinale war es gegen Iphitos München beim 5:4 extrem eng. Doch als dann gegen Raadt nach vier Einzeln ein 1:3 auf der Anzeige prangte, sah rein gar nichts nach der Titelverteidigung aus. Stefan Koubek verlor auch wie gegen München sein Einzel, auch Robert Messling, auf der Position sechs eigentlich als sicherer Sieg eingerechnet, unterlag im Match-Tiebreak. "Das war hochdramatisch", befand Meier. Jeroen Masson fertigte seinen Gegner zwar relativ locker ab, doch als dann Ivan Bejlica auf der "Eins" 0:6 und 4:6 gegen Boy Westerhof unterging, geriet man beim RTC doch arg ins Schwitzen.

Zwei Siege mussten her, um wenigstens mit 3:3 in die Doppel zu gehen. Und Boy Wijnmalen sowie Marc Leimbach lieferten. Und das souverän. Der Niederländer schlug den Bulgaren Traykov 6:4, 6:4; Leimbach hatte keine Probleme mit Remco Pondmann (6:4, 6:2).

So mussten am frühen Abend die Doppel die Entscheidung bringen. Wijnmalen und Messling machten relativ kurzen Prozess mit Traykov und Pondman (6:4, 7:6), mussten im zweiten Satz aber gleich drei Satzbälle abwehren. Doch Bjelica und Koubek konnten auch ihr Doppel nicht gewinnen: 5:5 stand es im ersten Satz, nach einer erneuten Regenpause verlor das Duo den Faden und das Spiel.

So kam es auf das letzte Doppel an. Masson und Leimbach begannen auf einem Nebenplatz ohne Licht. 6:1 ging der erste Satz aus, im zweiten kassierten sie aber ein Break zum 2:4, kämpften sich, auch nach einer Pause auf den Haupt-Court mit Flutlicht, wieder auf 4:4 heran, vergaben drei Breakchancen und verloren den Satz am Ende im Tiebreak. So musste am Ende einer ganzen Saison ein Champions-Tiebreak über den Titel entscheiden. Und da lieferten die Ratinger ab. 7:8 lagen sie hinten, kämpften sich mit einem starken Return zurück und nutzten dann den ersten Matchball zum 10:8. "Wir fahren jetzt nach Düsseldorf oder Ratingen und feiern dort weiter", sagte Meier.

(RP)
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