Lokalsport RTC-Frauen holen ersten Saisonerfolg

Ratingen · Das 5:4 gegen Hannover war ein hartes Stück Arbeit. Sesil Karatantcheva verliert ihre beiden Partien.

 Es war nicht der Tag der Sesil Karatantcheva: Zuerst verlor die Bulgarin ihr Einzel gegen die Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez, das Doppel an der Seite von Tamara Korpatsch ging auch verloren.

Es war nicht der Tag der Sesil Karatantcheva: Zuerst verlor die Bulgarin ihr Einzel gegen die Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez, das Doppel an der Seite von Tamara Korpatsch ging auch verloren.

Foto: Achim Blazy

Immer wieder zog Sesil Karatantcheva einen Sprint an, rutschte über die rote Asche und streckte ihren rechten Arm - doch meistens vergebens. Auf die zahlreich eingestreuten, teils perfekt gespielten Stoppbälle ihrer Gegnerin fand die Bulgarin einfach keine Antwort. Nicht selten blickte die Spielerin des Ratinger TC (RTC) fragend in den strahlend blauen Ratinger Himmel oder hielt einen Monolog in ihrer Muttersprache. "Sesil hat in ihren Schlägen die nötige Länge gefehlt", sagte RTC-Head-Coach Oliver Selbach nach der Partie. Und das kostete Karatantcheva am Ende das Match, dem Tennis-Bundesligisten jedoch nicht den Sieg. Während die Nummer 157 der Weltrangliste gegen die Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez mit 7:5, 3:6 und 8:10 verlor, wendeten die RTC-Damen den totalen Fehlstart ab und setzten sich nach der Auftaktniederlage gegen Stuttgart mit 5:4 gegen den DTV Hannover durch.

"Es war sehr eng und wir waren durch den Sieg von Hannover am ersten Spieltag unter Zugzwang. Jetzt haben wir eine 1:1-Bilanz, mit Moers und Hamburg noch zwei schlagbare Gegner und damit gute Chancen, die Klasse zu halten", sagte Daniel Meier. Doch die Lockerheit, die der RTC-Manager noch in der Meistersaison ausstrahlte, fehlt dem hauptberuflichen Banker aktuell. Sein tiefes Durchatmen nach dem vierten Punktgewinn durch Stefanie Vögele, die im letzten Einzel ihre Schweizer Landsfrau Patty Schnyder mit 3:6, 6:4, 10:8 niederkämpfte, dürfte als gutes Beispiel dafür verstanden werden. Schließlich konnte nicht einmal eine Sonnenbrille und eine Cap die Erleichterung in Meiers Gesicht verbergen.

In den Doppelspielen sorgten dann Nicola Geuer und Michaella Krajicek mit einem glatten 6:0, 6:0-Sieg über Angelika Roesch und Kim-Alice Grajdek für die Entscheidung. Karatantcheva fehlte an diesem Tag jedoch auch an der Seite von Tamara Korpatsch (4:6, 6:7) die nötige Form und das Quäntchen Glück. "Über meine eigene Leistung bin ich enttäuscht, da ich der Mannschaft nicht wirklich helfen konnte. Am Ende bin ich aber froh, dass wir gewonnen haben. Der Sieg war wichtig für unser Selbstvertrauen", sagte Karatantcheva, die mittlerweile seit fünf Jahren für den RTC aufschlägt.

In dieser Saison dürfte die Rolle der 26-Jährigen nach den finanziell bedingten Abgängen von Führungsspielerinnen wie Tatjana Maria und Mona Barthel allerdings weiter an Bedeutung gewonnen haben. "Sie ist sehr verlässlich. Wir haben Sesil für alle Spiele eingeplant und daher hat sie eine tragende Rolle im Team", betonte Meier, der seine Spielerin grundlegend als zuverlässige Punktelieferantin beschreibt. "Jetzt hat sie einmal zwei enge Spiele verloren. Aber Sesil ist niemand, der sich hängen lässt", ergänzte Meier.

Das bewies Karatantcheva dann auch nach Spielschluss, als sie - im Gegensatz zu Meier - von der erneuten Meisterschaft redete: "Wir müssen uns hohe Ziele setzen. Auch mit einer Niederlage können wir den Titel verteidigen und dafür werden wir kämpfen." Wie sie für die Rückkehr zum eigenen Erfolg.

(new)
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