Handball Ratka möchte die SG-Baustellen beheben - doch er kann nicht

Ratingen · Ständig fehlen dem Handball-Drittligisten wichtige Spieler im Training: So war es auch vor dem heutigen Duell gegen GWD Minden II.

 Suchender: SG-Trainer Richard Ratka (links) hat Sorgen.

Suchender: SG-Trainer Richard Ratka (links) hat Sorgen.

Foto: Achim Blazy

Wenn Richard Ratka zum Tanz bittet, sind aktuell ziemlich wenig Tanzwillige vorhanden. So ergeht es dem Coach des Handball-Drittligisten SG Ratingen derzeit beim Training. "Ich möchte gerne Sachen einstudieren. Aber ich kann nicht, weil immer wichtige Spieler fehlen", sagt der Trainer vor dem Spiel seiner Mannschaft gegen die Zweitvertretung von GWD Minden (heute, 18 Uhr, Gothaer Straße). Mike Schulz war die ganze Woche krank. "Und jetzt erreichten mich auch noch Nachrichten von Ben Schütte und Nikolai Lenz, dass sie krank sind. Außerdem muss Damian Janus heute arbeiten", sagte Ratka am Donnerstag. "Natürlich weiß ich, dass das alles Amateure sind. Vielleicht bin ich da auch einfach - aus alten Zeiten - etwas zu kritisch. Aber das ist keine optimale Vorbereitung so kurz vor einem Spiel."

Nach der 22:34-Klatsche vom vergangenen Wochenende in Neuss gab es einiges aufzuarbeiten. "Wir haben uns in der Phase um die Pause herum vier dumme Zeitstrafen eingehandelt, das hat uns kaputt gemacht", analysierte Ratka, der sein Team bis kurz vor der Halbzeit fast auf Augenhöhe mit dem NHV sah. "Aber wir mussten schon an die Grenze gehen, während Neuss noch nachlegen konnte. Die Niederlage war daher schon verdient, auch wenn sie nicht so hoch hätte sein müssen." Mehr Sorgen machen dem Ratinger Trainer eben die Automatismen. "Wir bewegen uns auf der Stelle", sagt Ratka. Wir haben noch einige Baustellen abzuarbeiten, dazu kommen wir aber nicht. Dadurch werden wir noch einige Spiele mehr verlieren, als vielleicht notwendig wäre."

Das Spiel gegen Minden soll aber möglichst nicht dazugehören. Der Gegner ist jung und talentiert - aber zugleich extrem wechselhaft. Auf eine hohe Niederlage beim Aufsteiger Aurich (22:30) folgte ein hoher Sieg gegen den Aufsteiger Longerich (38:25). "Die Ergebnisse sind irgendwie noch nicht zu bewerten", betont Ratka. "Aber es wird ein interessantes Spiel."

Der SG-Trainer sieht gewisse Parallelen zu vergangenen Saison. "Da haben wir am Anfang auch viele Spiele gehabt, in denen wir nur über eine gewisse Zeit mithalten konnten", sagt Ratka. "In Neuss waren es eben nur 30 Minuten." Weitere Vergleiche zur Vorsaison will der alte Handball-Haudegen aber nicht ziehen. "Man sollte Saisons nicht vergleichen", sagt er. Schließlich habe die SG jetzt schon zwei Punkte mehr auf dem Konto als nach fünf Spielen in der Vorsaison. Ratka: "Trotzdem werden wir hin und wieder noch eins auf die Nase bekommen."

(RP)
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