Lokalsport Ratingen ist heiß auf das zweite Drittliga-Jahr

Ratingen · Die SG-Handballer wollen beim Start gegen die HSG Varel-Friesland den ersten Schritt in eine erfolgreiche Handball-Saison gehen.

 Spielerische Lösung: Für die SG-Handballer wird es auch wichtig sein, wie das Zusammenspiel zwischen den Rückraumspielern (hinten Arther Giela) und dem Kreis funktioniert (vorne Sebastian Bartmann).

Spielerische Lösung: Für die SG-Handballer wird es auch wichtig sein, wie das Zusammenspiel zwischen den Rückraumspielern (hinten Arther Giela) und dem Kreis funktioniert (vorne Sebastian Bartmann).

Foto: Achim Blazy (ARCHIV)

Der Mann scheint eigentlich immer eine Lösung auf Lager zu haben. Am Donnerstagabend wurde aber auch die Geduld von Richard Ratka auf eine ziemlich harte Probe gestellt. Nach seinem üblichen Arbeitstag wollte er rasch nach Hause, um eine kurze Pause einzulegen, seine Handball-Sachen einzupacken - und sich dann auf den Weg zum Training des Drittligisten SG Ratingen zu machen. Den relativ normalen Plan behinderte allerdings ein Verkehrschaos in Düsseldorf.

"Ich habe bis zu unserer Wohnung nur noch einen Kilometer, aber ich stecke schon eine Ewigkeit im Stau", berichtete Ratingens Chefcoach erstaunlich gelassen. Die unfreiwillige Auszeit hatte sogar eine gute Seite: Knapp 48 Stunden vor dem Start in die neue Drittliga-Saison konnte der 51-Jährige weiter darüber nachdenken, wie er seine Mannschaft optimal auf die Partie heute (18 Uhr, Halle Gothaer Straße) gegen die HSG Varel-Friesland ein- und aufstellt.

Hinter der SG liegt eine intensive Vorbereitung, mit deren Verlauf der frühere Nationalspieler einverstanden ist. "Ich bin insgesamt zufrieden und ich denke, wir haben uns ganz gut eingespielt. Ich hoffe, dass alles passt." Trotzdem sieht er keineswegs eine Garantie dafür, dass die SG - wie im vergangenen Jahr - eine Position in der oberen Tabellenhälfte für sich beanspruchen darf. Damals steigerte sich das Team nach einem missratenen Auftakt mit einigen schmerzhaften Niederlagen kontinuierlich und kam am Ende auf Rang acht über die Ziellinie. Der Plan der SG: Konsolidierung, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, eine feste Größe in der 3. Liga werden - und irgendwann die nächsten Schritte in Angriff nehmen.

Wie der Ratinger Angriff funktioniert, ist eine der spannendsten Fragen aus der Sicht der Gastgeber. Größtes Problem: Weil Johan Oesterwind wegen seiner Rückenprobleme weiter aussetzen muss, hat die Mannschaft keinen Linkshänder mehr für die Position im rechten Rückraum. "Das verändert das ganze Spiel", bestätigt Ratka. Auf der anderen Seite ist die SG durch die Zugänge Simon Breuer (vom TuS Ferndorf) und Yannick Eckervogt (vom Soester TV) grundsätzlich flexibler geworden. Die Rechtshänder Breuer, Eckervogt und Arthur Giela werden wohl wechselweise als "falscher Linkshänder" aushelfen müssen. "Ich bin sehr gespannt. Es wird sehr interessant, wie das alles unter Meisterschafts-Bedingungen aussieht", betont Ratka, der konsequent im Bodenhaftung bemüht ist - weil die SG eben nicht mehr der Aufsteiger des vergangenen Jahres ist und deshalb kein unbeschriebenes Blatt mehr.

Um eine gute Basis für die kommenden Wochen zu haben, wäre ein Auftaktsieg hilfreich. Vor einem Jahr startete die SG mit Niederlagen beim Soester TV (26:27) und gegen den VfL Eintracht Hagen (23:28). Dass nach den ersten fünf Spielen 0:10 Punkte auf dem Konto standen, soll sich in dieser Form auf keinen Fall wiederholen. Dann stünden Ratingen und sein Coach, rein sportlich gesehen, schon wieder im Stau. Ratkas Standpunkt passt hier gut ins Bild: "Ich bin wirklich froh, dass es jetzt endlich losgeht."

(RP)
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