Lokalsport Positionswechsel sollen 04/19 helfen

Ratingen · Der Trainer des Fußball-Oberligisten zieht Kapitän Denker in die Abwehr. Vorne belebt Stürmer Penan das Geschäft.

 Der "ehemalige" Innenverteidiger Phil Spilmann (2.v.l.) soll künftig mit seinen spielerischen Qualitäten auf der Sechserposition für mehr offensive Impulse sorgen.

Der "ehemalige" Innenverteidiger Phil Spilmann (2.v.l.) soll künftig mit seinen spielerischen Qualitäten auf der Sechserposition für mehr offensive Impulse sorgen.

Foto: Achim Blazy

Eine kleine Kostprobe gab es bereits am vergangenen Samstag. Phil Spillmann nahm den Ball, zog aus fast 30 Metern ab - und es fehlte gar nicht viel zum Torerfolg. Offensivqualitäten, die man vom Innenverteidiger des Fußball-Oberligisten 04/19 selten gesehen hat. Geht es nach Trainer Peter Radojewski, wird sich das mittelfristig ändern - der nämlich hat eine neue Rolle für den 20-Jährigen im Kopf: als Sechser - so auch morgen (14.30 Uhr) beim Schlusslicht in Oberhausen.

Schon im Pokalspiel gegen den 1. FC Mönchengladbach wagte Radojewski das Experiment. Er zog Kapitän Thomas Denker in die Innenverteidigung, schob dafür Spillmann nach vorne. "Thomas kommt eher über das Kämpferische", sagt Radojewski. "Während Phil spielerisch stark ist. Seine Pässe kommen gut, er hat einen Mordsschuss. Ich möchte das ausprobieren."

Gegen Gladbach klappte das jedoch erstmal nur im Ansatz. "Thomas hat seine Sache hinten richtig gut gemacht, das habe ich im Video gesehen", sagt Radojewski. "Vor allem hat er Nico Wehner immer den Rücken frei gehalten. Bei Phil hat man allerdings gemerkt, dass er sich an seine neue Position gewöhnen muss." Trotzdem erwartet Radojewski mittelfristig eine Verbesserung. "Phil hat ja schon als Innenverteidiger hin und wieder Ausflüge nach vorne unternommen. Jetzt hat er die Möglichkeit, sich besser zu entfalten. Ich gebe ihm die Spiele, die er braucht."

Ein anderer Akteur spielt immer noch auf seiner gleichen Position. Das tut er inzwischen jedoch so gut, dass er Trainer und Beobachtern ebenfalls wie ein neuer Spieler vorkommt. Carlos Penan war schon in Uerdingen bester Spieler der Ratinger. Und auch beim 3:0 gegen den 1. FC Mönchengladbach war es der Angreifer, der maßgeblich am Hattrick seines Teamkollegen Daniel Keita-Ruel beteiligt war. "Das 1:0 hat Carlos überragend vorbereitet", sagt Radojewski. "Er setzt sich gut durch, spielt den Pass perfekt auf Keita. Und in der zweiten Hälfte hätte er sich mit einem Tor belohnen können - da machte er jedoch noch den Schlenker zu viel. Aber ansonsten bin ich seit zwei, drei Spielen sehr zufrieden. Er schafft Räume für Keita, arbeitet extrem viel, auch nach hinten."

Und so wird 04/19 auch morgen wieder mit zwei Stürmern in Oberhausen antreten. Denn Keita ist aufgrund seiner Qualität ohnehin gesetzt, Penan hat sich seinen Platz hart erarbeitet. "Mit zwei echten Angreifern sind wir nach vorne einfach gefährlicher", sagt Radojewski. Das soll gegen den Tabellenletzten zum Sieg reichen. "Oberhausen wird kratzen und beißen", sagt der Coach. "Aber am Ende will ich die drei Punkte einfahren. Die brauchen wir einfach."

Mit der neu entdeckten offensiven Qualität von Daniel Keita-Ruel, Carlos Penan oder dem neuen Sechser Phil Spillmann könnte das den Ratingern auch ganz gut gelingen.

(RP)
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