Lokalsport Nur Gronert ist zweitliga-tauglich

Ratingen · Tennis: Der Lintorfer TC steht vor dem direkten Wiederabstieg.

 Sarah Gronert gewann bereits ihr drittes Einzel in dieser Saison. Weil ihre Teamkolleginnen jedoch so gar nicht punkten, ist Lintorf Letzter.

Sarah Gronert gewann bereits ihr drittes Einzel in dieser Saison. Weil ihre Teamkolleginnen jedoch so gar nicht punkten, ist Lintorf Letzter.

Foto: Achim Blazy

Am Ende des Tages hatte auf Seiten des Lintorfer TC (LTC) nur eine Spielerin Grund zur Freude: Sarah Gronert. Die 29-Jährige setzte ihre Siegesserie im Einzel fort und kämpfte im Derby der 2. Damen-Tennisbundesliga die Griechin Valentini Grammatikopoulou vom Rochusclub Düsseldorf mit 6:2, 3:6 und 12:10 nieder. Erleichtert nahm die Nummer eins des LTC Glückwünsche entgegen, zog bei kühlen Temperaturen rasch ihr Jäckchen über und huschte ins Foyer. "Ich freue mich, dass ich wieder an alte Leistungen anknüpfen kann und gutes Tennis spiele. Gerade in der 2. Bundesliga ist jedes Spiel eine echte Herausforderung", sagte Gronert.

Es war bereits der dritte Sieg im dritten Einzel der Saison für die große Blondine - doch aktuell ist sie die einzige Punktelieferantin beim LTC. Wie schon bei der deutlichen 1:8-Niederlage beim Favoriten TK Blau-Weiss Aachen gingen die restlichen fünf Einzel und damit auch das Spiel gegen den Rochusclub verloren. 2:7 hieß es nach neun Partien gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, der für den LTC in immer weitere Ferne rückt. "Das war eine Vorentscheidung im Kampf gegen den Abstieg. Da müssen wir nicht drumherum reden. Zumal wohl drei Teams absteigen werden", sagte Teamchef Manfred Büth. Der Hintergrund: Steigen Nord-Teams wie Moers oder Hamburg aus der Bundesliga ab, müssen mehrere Mannschaften den Gang in die Regionalliga antreten.

Eine klare Angelegenheit, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war das Derby gegen den Rochusclub allerdings nicht. Nur Daniela Kalthoff (1:6, 1:6 gegen Katalin Marosi-Aracama) und Ina-Patricia Zimmermann (1:6, 2:6 gegen Ksenia Pronina) waren chancenlos, während sich Franziska Etzel, Emelie Luisa Schwarte und Sarah Krohnen-Dauser erst im Match-Tiebreak geschlagen geben mussten. "In den Momenten fehlt etwas die Qualität und das Glück, um in dieser Liga bestehen zu können", sagte Büth.

Schließlich hätte sich die Ausgangslage vor den Doppeln mit den durchaus möglichen Siegen des Trios gedreht und den LTC in eine komfortable Position gebracht. "Das ist auch ein psychologischer Faktor. Viele Spielerinnen von uns haben nicht so viel Erfahrung, vor allem nicht mit internationalen Gegnerinnen. Es ist dann eine große Aufgabe, an der sie wachsen können", erklärte Gronert die knappen Niederlagen ihrer Teamkolleginnen. In den Doppeln setzte sich das Muster dann fort: Kalthoff und Laura Heinrichs verloren ebenfalls knapp im Matchtiebreak, während das Duo Etzel/Krohnen-Dauser mit einem 6:4, 6:4 über Waligura/Pronina noch den zweiten Ehrenpunkt beisteuern konnte. Trotz der beinahe aussichtslosen Situation blickt Gronert nach vorne: "Wir sind eine familiäre Truppe, die weiter um jeden Punkt kämpfen wird. Dabei wollen wir Spaß haben, als Team erfolgreich sein und das ohne gekaufte Spielerinnen."

Statistik: Lintorfer TC - Rochusclub Düsseldorf 2:7 Einzel:Sarah Gronert (GER/1) - Valentini Grammatikopoulou (GRE/2) 6:2, 3:6, 12:10; Franziska Etzel (GER/2) - Vanessa Henke (GER/4) 6:2, 3:6, 7:10; Daniela Kalthoff (GER/3) - Katalin Marosi-Aracama (HUN/5) 1:6, 1:6; Emelie Luisa Schwarte (GER/5) - Alice Tesan (GER/6) 2:6, 7:6, 8:10; Sarah Krohnen-Dauser (GER/6) - Sina Niketta (GER/7) 2:6, 6:1, 13:15; Ina-Patricia Zimmermann (GER/8) - Ksenia Pronina (LTU/15) 1:6, 2:6 Doppel: Gronert/Schwarte - Marosi-Aracama/Tesan 4:6, 2:6; Kalthoff/Laura Heinrichs (GER/4) - Grammatikopoulou/Niketta 6:3, 2:6, 9:11; Etzel/Krohnen-Dauser - Dorit Waligura (GER/8)/Pronina 6:4, 6:4.

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