Lokalsport Lintorfs junge Mannschaft steckt voller Entwicklungspotenzial

Lintorf · Der Aufsteiger in die Oberliga scheitert noch regelmäßig am Druck, Heimspiele erfolgreich gestalten zu müssen.

 Lintorfs Trainer Christian Beckers hat seiner jungen Handball-Truppe noch viel zu erklären.

Lintorfs Trainer Christian Beckers hat seiner jungen Handball-Truppe noch viel zu erklären.

Foto: Blazy

In der Regel beantwortet Christian Beckers alle Fragestellungen ungemein schnell. Diese Schlagfertigkeit macht den Handballtrainer des TuS Lintorf auch stark im nahezu täglichen Umgang mit seinen meist noch sehr jungen Handballern. Aber jetzt musste der 28-Jährige doch einmal ganz tief Luft holen, als es darum ging, ob der Oberliga-Start gelungen ist. Denn die beiden Heimspiele dieser noch jungen Saison hat der Aufsteiger klar verloren, dafür aber auswärts mächtig auf die Pauke gehauen. Denn in Haan und Lobberich, beides erfahrene Oberliga-Teams, wurden die Punkte entführt. Beckers sagt dann nach kurzem Grübler: "Wir haben jetzt in der Herbstpause alles durchgesprochen. Ich konnte nirgends im Verein Unzufriedenheit feststellen. Platz neun, das ist in Ordnung."

Man merkt aber, dass die Heimpleiten gegen Mettmann und Überruhr, beides jetzt Tabellennachbarn, schmerzen. Beckers: "Von den vier benachbarten Mitaufsteigern ist nur der TV Angermund besser platziert. Remscheid und Mettmann haben die gleiche Punktzahl, Überruhr steht hinter uns. Da kann von einem Fehlstart unsererseits doch keine Rede sein." Und dann fügt er hinzu: "Nächsten Samstag, am 29. Oktober, kommen die Angermunder zu uns. Das ist an Spannung kaum zu überbieten." Auch da hat er recht. Da brennt erneut der Baum am Breitscheider Weg. Der TVA - ebenfalls Aufsteiger - ist allerdings Dritter.

Die Frage ist dennoch, wie diese Leistungsunterschiede zwischen Heim- und Auswärtsspielen entstehen können? Jetzt antwortet der Trainer erheblich schneller: "Wir haben eine ganz junge Mannschaft und die Erwartungen daheim waren und sind riesengroß. Die Halle war stets bestens gefüllt. Jeder, der einmal Handball gespielt hat, weiß, wie schnell das zu Nervositäten führen kann. Aber Kalle Töpfer, unser Manager, und ich, wir stellen uns total vor die Mannschaft. Sie wird sich weiter entwickeln, die Pläne laufen längst. Es ist nichts Wildes passiert. Schon gegen Angermund kann der Knoten platzen. Und überhaupt denke ich, dass es schon in Kürze alle Gegner schwer haben werden, uns zu bezwingen."

Kernige Worte! Er stellt auch klar, dass allein der Klassenerhalt erstes Nahziel ist. Es sind viele Spieler im Lintorfer Team, die erst 18, 19 oder 20 Jahre alt sind. So trumpft der 18-jährige Lucas Feld, der einzige Neuzugang, schon ungemein selbstbewusst auf, vor allem im Angriff. Das Abwehrspiel liegt ihm noch nicht so richtig, aber auch das sollte bald kommen. Dann kommt Ersatzkeeper Laurits Gerdes (19) nach seiner Handverletzung in etwa vier Wochen wieder ins Team. Janis Löwenstein, Andreas Kropp und Vincent Rose haben ebenfalls bis vor kurzem noch in der A-Jugend gespielt. Alle beim ART, alle dort schon von Christian Beckers bestens geschult. Deshalb folgten ihm seine Schützlinge nach Lintorf.

Beckers hat aber längst einen weiteren Plan von Format entwickelt. In der B-Jugend spielen acht Jungs, die schon regelmäßig am Training der ersten Mannschaft teilnehmen. Das sind die Zwillinge Robin und Leon Pape, Jost Scholl, Jonas Jordan, Ben Kleinrahm, Jannik Rupprecht, Jesper Zapla und das Torwart-Talent Moritz Boes. Trainer ist Daniel Ziebold aus dem Oberliga-Kader, Christian Beckers hilft im Hintergrund. Er: "Ich setze diese Spieler jetzt schon in der ersten Mannschaft bei Testspielen ein. Wir machen montags Individualtraining und wir alle sind überzeugt, so um das Jahr 2020 mit ihnen gute Oberliga-Spieler zu haben." Auch das hört sich vorzüglich an.

(w-m)
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