Lokalsport Lintorfer brechen in Mettmann ein

Mettmann · Das Derby zwischen ME-Sport und dem TuS ist nur eine Halbzeit eines. Dann setzt sich der Favorit 31:25 durch.

 Lintorfs Janis Löwenstein (l.) versucht, Mettmanns Andre Loschinski am Wurf zu hindern - das gelang den Lintorfern im Spiel jedoch viel zu selten.

Lintorfs Janis Löwenstein (l.) versucht, Mettmanns Andre Loschinski am Wurf zu hindern - das gelang den Lintorfern im Spiel jedoch viel zu selten.

Foto: Janicki

Ob am Ende die Erfahrung von Mettmann-Sport oder die fehlende Kraft von TuS Lintorf das erste Kreis-Derby entschied, konnten nach dem Abpfiff weder die Spieler der beiden Teams noch einige Fans genau beurteilen. Letztlich traf beides zu - auch wenn das Ergebnis mit 31:25 (16:16) etwas zu klar zugunsten der Gastgeber erschien. Es war am Ende deutlich zu sehen, dass die ME-Sport-Handballer ihren Verjüngungsprozess offensichtlich cleverer angegangen waren als die Lintorfer, die zudem mit nur neun Feldspielern einfach über zu wenig Personal verfügen.

Routiniers wie Andre Loschinski, Kim Neuenhofen und Karsten Mühlenhaupt geben der Mettmanner Mannschaft von Jürgen Tiedermann eine gewisse Ruhe und Stabilität. Allerdings hätte diese gegen eine selbstbewusstere Mannschaft als die der Lintorfer nach einem 1:5 (10.)-Rückstand auch sie nicht viel bewirken können. Nicht wenige, unabhängig welchem Lager sie angehörten, rieben sich die Augen. Das Team von Christian Beckers überrumpelte die Hausherren.

"Nein, das gibt es doch nicht", schnaufte beispielsweise Mettmanns Ex-Spieler Tim Wittenberg, der wie viele Fans auf der Tribüne mit seiner ehemaligen Truppe mitfieberte. Diese kämpfte sich langsam wieder in die Partie rein. Gerade die Routiniers Loschinski, Mühlenhaupt und Neuenhofen zeigten nach dem 9:13 (23.), dass sie nicht nur hinten den Laden zusammenhalten, sondern auch vorne noch wissen, wo das Tor ist. Das Trio sorgte mit seinen Treffern dafür, dass Mettmann bei 13:13 (26.) erstmals den Ausgleich erzielte und wieder im Rennen war.

Trotzdem mussten sich die Hausherren von ihrem Trainer in der Kabine deutliche Worte anhören. Ob es nur daran lag, ist zwar nicht überliefert, aber angeführt von dem sehr gut Regie führendem Moritz Hebel setzten sich die Herren immer besser gegen die verunsichert wirkenden Lintorfer durch. "Da konnte Mettmann halt nachlegen. Bei uns macht sich in solchen Phasen momentan halt unser kleiner Kader bemerkbar", beschrieb Torwart Tobias Töpfer die aktuelle Situation.

Spätestens beim 27:20 (50.) war die Partie dann endgültig gelaufen. Aber nicht nur da, auch schon vorher kam in der mit über 300 Zuschauern gut gefüllten Halle kaum Derbystimmung auf. "Durch die jungen Leute gibt es ja kaum Rivalitäten", sagte Töpfer. Er zählte mit seinem alten Weggefährten Christian Kruse aber die Duelle und bescheinigte lachend, diese mit 2:1 für sich gewonnen zu haben: Wenigstens ein Sieg.

Trotz der Niederlage und 0:8 Punkten bewahren die Lintorfer weiter Ruhe. "Jetzt hektisch zu werden bringt doch nix", sagt Kalle Töpfer, der Beckers weiter den Rücken stärkt. Vielmehr wünscht er sich ein, zwei erfahrene Akteure, wie Mettmann sie hat. Dann wird sich der Verjüngungsprozess auch für Lintorf positiv auswirken.

(erd)
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