Lokalsport Lintorf bleibt in der Krise optimistisch

Lintorf · Der Tabellenletzte der Handball-Oberliga setzt weiter auf viel Training. Interimscoach Töpfer arbeitet an der Deckung.

 Janis Löwenstein (am Ball) hat keine Angst vor dem starken Gegner Mönchengladbach - er freut sich auf die Begegnung mit dem Aufstiegskandidaten.

Janis Löwenstein (am Ball) hat keine Angst vor dem starken Gegner Mönchengladbach - er freut sich auf die Begegnung mit dem Aufstiegskandidaten.

Foto: Achim Blazy

Als krasser Außenseiter fährt der Handball-Oberligist TuS Lintorf am Samstagabend zum Tabellendritten Borussia Mönchengladbach (19.30 Uhr, Volksgartenstraße). Die Linksrheinischen, die sich nach ihrem Regionalliga-Abstieg im letzten Sommer erheblich verstärkt haben, wollen umgehend wieder aufsteigen und sind äußerst heimstark. Die drei Heimspiele wurden alle klar gewonnen und Platz drei ist eine feine Ausgangsbasis. Bei ihrer Einkaufstour machte die Borussia auch in Lintorf keinen Halt. Sie warben die hoffnungsvollen Talente Vincent Rose und Lucas Feld ab, die nun schmerzlich vermisst werden am Breitscheider Weg. Feld allerdings fällt für den Hinrunden-Rest aus, er zog sich einen Fußbruch zu.

Aber ein ganz wichtiger Lintorfer Spieler freut sich auf diese Auswärts-Begegnung: Janis Löwenstein. Der 21-Jährige, der längst zu den wichtigen Rückraum-Schützen des Teams zählt, hat wichtige Erkenntnisse gesammelt. "Die Mönchengladbacher bauen in der Regel in der Schlussphase etwas ab. Wir sind konditionsstark, das können wir nutzen. Ich jedenfalls bin fest davon überzeugt, dass wir was mitbringen."

So etwas hört man gerne rund um den Breitscheider Weg - gerade in der aktuellen Situation. Solche Typen werden dringend gebraucht im Abstiegskampf. Löwenstein ist ein Wuppertaler Junge, er wohnt dort und spielte in der Jugend bei der TG Cronenberg, dann beim TB Wülfrath und zuletzt beim ART in Düsseldorf. Lintorfs Ex-Trainer Christian Beckers lockte ihn zum TuS 08, wo er in der dritten Saison spielt. Er ist zugleich im Verein beschäftigt - beim TuSfit.

Kalle Töpfer, der das Training wieder von Beckers übernommen hat und, wie er es schildert, auch keine Eile kennt bei der Suche eines neuen Trainers, der hat sich die Borussia zuletzt, mit einer Kamera bewaffnet, in Wesel angeschaut. Borussia gewann 26:21 und hinterließ für den erfahrenen Coach vor allem im Deckungsbereich einen starken Eindruck. "Unsere derzeitige Schwäche liegt immer noch im Rückraum", sagt der 61-Jährige. "Deshalb kommt dieses Auswärtsspiel eigentlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Aber egal, die Spieler sind mit viel Ehrgeiz dabei, sie wollen unbedingt weiter dreimal wöchentlich trainieren, und das sind beste Voraussetzungen im Abstiegskampf."

Der freilich ist längst überaus kritisch als Schlusslicht mit erst einem Punkt nach sieben Spieltagen. Auf die Routiniers Tim Bauerfeld, Stefan Sossalla und Daniel Ziebold wird Töpfer nicht zurückgreifen: "Sie wollen unbedingt in der zweiten Mannschaft spielen. Das hat viele Gründe und das respektiere ich." Ob es für die gesamte Saison gilt, darüber wollte Töpfer keine Auskünfte geben. Die vielen jungen Spieler, die deutliche Fortschritte erkennen lassen, die sollen die schwierige Lage meistern. Ob das jedoch schon in Mönchengladbach gelingt, bleibt abzuwarten - ein Punktgewinn dort wäre jedenfalls eine große Überraschung.

(w-m)
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