Eishockey Lingemann rettet die Aliens

Viermal lagen die Ice Aliens gegen Hamm zurück, viermal glichen sie aus. Am Ende gewannen sie 6:4 (1:2, 1:1, 4:1) und haben die Play-offs erreicht. Kapitän Max Lingemann schoss die letzten vier Tore.

Sie wollten das Endspiel um den vierten Platz. Sie wollten in die Play-offs. Und dank ihres unbeugsamen Willens haben die Aliens beide Ziele erreicht. Nicht die bessere Mannschaft hat gestern Abend gewonnen, sondern die mit dem größeren Kampfgeist und Siegeswillen.

Die Aliens hatten ihr Endspiel um den vierten Platz erreicht, doch die Massen hat es nicht elektrisiert. Dass zu diesem wichtigen Spiel nicht einmal die Schallmauer von 1000 Fans durchbrochen wurde, lag an dem während der Saison verspielten Kredit — und auch an der deutlichen 3:10-Schlappe vom Freitag in Duisburg.

Trainer Alexander Jacobs fehlten gestern drei Spieler: Verteidiger Andre Wagner, der als Polizist Dienst schieben musste, sowie die verletzten Verteidiger Jan Görge und Stürmer Malte Bergstermann. "Vor allem Wagner fehlt uns natürlich in der Abwehr", meinte Aliens-Vize Wilfried Tursch.

Schlimmer als das Fehlen von Wagner waren die eklatanten Schnitzer, die sich die Ratinger im Defensivverhalten leisteten. Dreimal gingen die Gäste in Führung, begünstigt durch einen Fehler von Kapitän Max Lingemann, ein Überzahlspiel, als Lukas Heise auf der Bank saß, und einen Bock von Heise — 2:3. Immerhin zweimal hatten die Aliens ausgleichen können. Sven Linda und Danny Fischbach waren jeweils in Überzahl erfolgreich.

So fiel die Entscheidung im Kampf um den vierten Platz nicht nur im letzten Spiel, sondern sogar im letzten Drittel dieser Regionalliga-Endrunde. Und der Auftakt war furios. Hamm gewann in 3.4-Unterzahl das Bully, Jablonski startete durch und traf den Pfosten. Welch ein Glück für die Aliens! Dass die Ratinger über eine große Moral verfügen, haben sie in dieser Saison schon oft bewiesen. Auch diesmal. Sie glichen zum dritten Mal aus.

Die Strafzeit für Hamm war gerade abgelaufen, als Kapitän Max Lingemann das 3:3 markierte. Jetzt war die Kulisse da. "Ratingen, Ratingen", schallte es durch die Halle. Doch Hamm blieb am Drücker, war das bessere, zielstrebigere Team und ging zum vierten Mal in Führung. Für Jiri Svejda, den überragenden Mann auf dem Eis, war es der dritte Treffer an diesem Abend. Aber die Aliens glichen auch noch ein viertes Mal aus und trieben die Spannung auf den Höhepunkt. Doch das reichte noch nicht, denn bei einem Unentschieden wäre Hamm Vierter gewesen.

Einem kapitalen Torwartfehler hatten es die Gastgeber zu verdanken, dass sie erstmals in Führung gingen. Max Lingemann war zur Stelle und erzielte ebenfalls seinen dritten Treffer. Und der Kapitän setzte noch einen drauf, erzielte auch das 6:4 — die Entscheidung. Hamm war K.o., die Aliens Tabellenvierter und damit in den Play-offs. Party-Stimmung auf den Rängen.

(RP)
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